Hausdurchsuchungen

Branddilemma bei BMW: Das müssen Sie wissen

Oberösterreich
02.06.2022 19:00

Nach der Hausdurchsuchung in München und im Werk in Steyr beantwortet die „Krone“ die sieben wichtigsten Fragen zur Causa.

Brandgefahren; Motoren, die in Flammen aufgingen; Rückrufe - und nun am Mittwoch die Razzien bei BMW in München und Steyr! Lesen Sie hier, was Sie zum Branddilemma beim Fahrzeug-Hersteller wissen müssen.

  • Warum kam es überhaupt zur Hausdurchsuchung? Weil 2018 in Südkorea 39 Brandfälle bei BMW-Modellen gezählt wurden und dem dortigen Verkehrsministerium eine Rückrufaktion seitens des Herstellers zu lange dauerte, strengten die Behörden ein Verfahren gegen BMW an. Dabei wurde die Staatsanwaltschaft München I um Hilfe gebeten. Die Verfahren in Korea wurden im Mai eingestellt. Nun starteten die Münchner ein eigenes Ermittlungsverfahren.
  • Wie konnte es zu den Motorbränden kommen? Achtung, jetzt wird’s technisch: Bei Dieselfahrzeugen konnte Glykol-Kühlflüssigkeit aus dem Abgasrückführungs-Kühler austreten. In Kombination mit Ruß-Ablagerungen und Ölspuren sowie den hohen Temperaturen in diesem Bereich können glühende Partikel entstehen. Der so genannte Ansaugkrümmer kann anschmelzen, letztlich kann es zu einem Brand kommen.
  • Wie reagierte BMW auf diese Probleme?Ab Mitte 2018 wurde eine Rückrufaktion für europäische und asiatische Länder gestartet. Zuerst waren davon rund 480.000 Dieselfahrzeuge betroffen. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde der Kreis der in die Werkstatt zur Kontrolle einberufenen Fahrzeuge erweitert - auf weltweit 1,6 Millionen.
  • Was wurde beim Rückruf gemacht?Das Abgasrückführungsmodul wurde in der Werkstatt geprüft und im Fehlerfall die entsprechenden Teile der betroffenen Fahrzeuge getauscht.
  • Welche Modelle waren konkret betroffen? Ausschließlich solche mit Dieselantrieb! In Europa handelte es sich um Dieselmodelle der 3er-, 4er-, 5er-, 6er-Reihe, X3- X4-, X5- X6- Fahrzeuge mit 4-Zylinder- oder 6-Zylinder-Dieselmotoren. Produktionszeitraum: zwischen August 2010 und August 2017.
  • Wie kam die Hausdurchsuchung vom Mittwoch an die Öffentlichkeit? Den Schritt setzte BMW in Absprache mit der Staatsanwaltschaft München I selbst. Der Konzern machte so der Gerüchteküche den Garaus.
  • War das die erste Hausdurchsuchung in Steyr? Nein. Auch im März 2018 gab’s im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I im größten Motorenwerk der BMW-Gruppe eine Razzia. Damals lautete der Vorwurf: Abgas-Manipulation. In Steyr wurde die Software entwickelt, die bei 7900 Fahrzeugen eingespielt wurde und die Abgasreinigung nicht mehr korrekt funktionieren ließ.
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