Letzter "Potter"

Premiere in London – Harry, Hermine und Ron danken ab

Adabei
08.07.2011 10:05
Tausende Harry-Potter-Fans haben am Donnerstagabend in London die Weltpremiere des achten und letzten Teils der Fantasy-Saga gefeiert. Die Schauspieler der Filmadaptation des Bestsellers von Joanne K. Rowling wurden am Trafalgar Square im Zentrum der britischen Hauptstadt von den Fans begeistert empfangen. Daniel Radcliffe bekam den größten Applaus, als er sagte, die Geschichten seien niemals zu Ende. Emma Watson weinte ein wenig.

Jeder, der die Filme gesehen habe, werde sie für den Rest seines Lebens mit sich tragen. Radcliffe´, im schicken grauen Anzug, hatte sich eigens Urlaub von einem Broadway-Musical genommen, um in London über den roten Teppich zu schreiten. Er war vom Kreischen der Fans geradezu überwältigt

Emma Watson erschien in einem märchenhaften Abendkleid von Oscar de la Renta und gab Autogramme, Rowling bezauberte in einem zartgrünen Kleid mit rosafarbenen Blüten desselben Designers. Rowling sagte bei der Premiere: "Danke, dass ihr all diese Jahre für die Bücher angestanden habt, danke, dass ihr auf dem nassen Trafalgar Square gecampt habt." Evanna Lynch, die Darstellerin der Luna Lovegood, hatte sich für ein extrakurzes weißes Kleidchen entschieden, wie auch Clemence Poesy, die Fleur Delacour spielt.

Auch "Ron Weasley" Rupert Grint wurde mit Begeisterung empfangen. Grint sagte dem Fernsehsender BBC, ihm falle es schwer zu akzeptieren, dass nun alles zu Ende sei. "Draco Malfoy"-Darsteller Tom Felton war braun gebrannt, gut gelaunt und in Begleitung von Freundin Jade Olivia gekommen.

Viele der Fans, die sich am roten Teppich drängten, sind mit den Potter-Büchern und den darauf basierenden Filmen aufgewachsen. "Das ist wirklich wichtig für mich", sagte etwa die 20-jährige Rowidah Alnajar, die die Nacht im Schlafsack auf dem Boden verbrachte. "Das ist das Ende meiner Kindheit. Ich kann es nicht fassen." Einige der wartenden Fans hatten sich als Charaktere aus dem Film verkleidet, andere waren mit Zauberstäben ausgerüstet.

Mitternachtspremieren in Österreich
In Österreich ist der Film ab kommendem Mittwoch (13. Juli) zu sehen - zur sagenumwobenen Mitternacht. Um 23.59 Uhr am 12. Juli startet in zahlreichen Häusern wie den Cineplexx-Kinos die Preview von Teil 2 der "Heiligtümer des Todes". Seit im November der recht ruhige erste Teil der Episode veröffentlicht wurde, warten die Fans sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Der achte Film basiert auf den letzten dreihundert Seiten des siebenten Bandes. Es ist der erste Potter-Film, der in 3D und in normaler Version auf die Leinwand kommt.

Von tausend Exemplaren zum Verkaufsschlager
Begonnen hat das Fantasy-Märchen im Jahr 1995. Als die unbekannte Autorin Joanne K. Rowling einigen Verlagen ein Manuskript anbot, landete es bei den meisten im Papierkorb. Nur Bloomsbury Publishing räumte den Abenteuern eines kleinen Zauberlehrlings Chancen ein. Im Juni 1997 wurde "Harry Potter und der Stein der Weisen" mit einer Startauflage von tausend Exemplaren veröffentlicht - und mauserte sich in kürzester Zeit zum Verkaufsschlager. Seitdem wurden die sieben Harry-Potter-Bände in 69 Sprachen übersetzt und mehr als 400 Millionen Mal verkauft. Sogar lateinische Übersetzungen gibt es.

Lediglich die Bibel und die sogenannte Mao-Bibel - Mao Tse-Tungs Schrift "Das Kleine Rote Buch" - erreichen höhere Verkaufszahlen. Aus der Sozialhilfe-Empfängerin Rowling wurde eine der reichsten Frauen Großbritanniens: Nach der von der Wochenzeitung "Sunday Times" veröffentlichten Liste der reichsten Menschen wird das Vermögen der Schottin auf 589 Millionen Euro geschätzt.

Kühnste Erwartungen übertroffen
Die Kinofilme brachen mit Einnahmen von 4,4 Milliarden Euro alle Kassenrekorde. "Es übertraf meine kühnsten Erwartungen", sagt Produzent David Heyman. "Ich hätte mir diese Resonanz beim Publikum über die Jahre nie vorstellen können, als wir mit dem ersten Film anfingen."

Auch die Hauptdarsteller der Fantasy-Saga machten ein Vermögen: Laut "Sunday Times" verdiente Radcliffe 46,5 Millionen Euro, Watson 24,5 Millionen und Grint gut 22 Millionen. Die Potter-Filme seien prägend für sein Leben, betont Radcliffe: "Ich kann gar nicht sagen, wie wichtig es für mich war." Zurzeit singt der 21-Jährige in einem Musical in New York. Die gleichaltrige Watson hat neben der Schauspielerei eine Karriere in der Modebranche und als Model begonnen. Die zierliche Britin gilt als Stilikone und ist derzeit das Gesicht des Kosmetikkonzerns Lancôme.

Grint, inzwischen 22, hatte als Schauspieler außerhalb der Potter-Filme bisher wenig Erfolg. Nächstes Jahr wird er in einer norwegischen Low-Budget-Produktion auftreten. "Die Erfahrung mit 'Harry Potter' war eine fantastische Zeit in meinem Leben, etwas, das ich nie vergessen werde", sagt er.

Rowling betont, die Reihe sei mit dem siebenten Buch abgeschlossen. So richtig kann sie allerdings nicht lassen von ihrem Zauberlehrling. Vergangenen Monat präsentierte sie die interaktive Website Pottermore, die neue Details aus dem Leben der Hauptfiguren verraten soll. Bald sollen die Bände auch als E-Book auf den Markt kommen. Längst gibt es von Kleidung über Videospiele bis hin zu Geschirr unzählige Potter-Produkte. In Orlando im US-Bundesstaat Florida eröffnete im Juni vergangenen Jahres ein Themenpark rund um den Zauberlehrling. Die Geschichte mag zu Ende sein - die Marke "Harry Potter" ist es nicht.

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(Bild: kmm)



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