Es drängt, die Ampelkoalition in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Von der Aufbruchsstimmung der SPD ist ziemlich rasch nichts übrig geblieben. Dabei werden Erfolge der CDU bei den letzten beiden Landtagswahlen auch der Führungsschwäche von Angela Merkels Nachfolger, Olaf Scholz, zugeschrieben.
Der SPD-Kanzler liefert das Erscheinungsbild eines zaudernden Regierungschefs, der sich etwa bei Waffenlieferungen von einem ukrainischen Botschafter vor sich hertreiben lässt, der sich von seinen grünen Regierungskollegen Annalena Baerbock und Robert Habeck in den Schatten stellen lässt und der vor allem seine einsamen Entschlüsse gegenüber der Öffentlichkeit nicht erklärt. „Die Leute wissen nicht, was er will und was er denkt“, bringt es ein Kritiker auf den Punkt.
Dabei sind Besonnenheit und Bedächtigkeit durchaus Eigenschaften, die Deutsche an Politikern schätzen. Das aber liefern - plus Führungsstärke - die grünen Stars der Regierung und sie ziehen dabei der SPD den Teppich unter den Füßen weg.
Wie lange hält das die Ampelkoalition aus? Stress ist angesagt, wenn nun in Nordrhein-Westfalen, dem mit 17 Millionen Einwohnern größten Bundesland, die beiden Gewinner der Landtagswahl eine Regierungskoalition bilden werden: die CDU - Opposition in Berlin - und die Grünen. Das ergibt sich aus dem Umstand, dass der Dritte der Ampel in Berlin, die FDP, in Nordrhein-Westfalen überhaupt abgewählt worden ist.
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