Wohnungsdeal mit Folge

Gerichtliches Nachspiel für „Cannabis-Gärtner“

Der Wohnungsdeal endete für den 49-Jährigen vor Gericht.

(Bild: Chantal Dorn)

Freie Kost und Logie gegen Mithilfe im Haushalt. Diesem tollen Angebot des guten Freundes konnte der 49-jährige Angeklagte im Sommer 2019 nicht widerstehen. Dass es sich dabei um Aufzucht und Ernte mehrerer Kilos Marihuana handelte, wirkte sich am Freitag vor dem Landesgericht in Feldkirch eher ungünstig aus.

„Mir ging es damals nicht gut. Ich hatte schwere Depressionen, nahm Amphetamine und Kokain“, erzählte der Notstandshilfeempfänger dem zuständigen Richter zu Beginn des Prozesses. Damals habe sich halt der Kollege seiner angenommen und ihn bei sich daheim aufgenommen. Die Bedingung: Der Beschuldigte sollte im Haushalt mithelfen, dafür dürfe er umsonst wohnen und essen.

Rolle als Gärtner

Zu seiner dann übertragenen Rolle als „Gärtner“ einer illegale Cannabisplantage räumt der 49-Jährige seine Schuld ein: „Ich wusste schon, dass das nicht ganz legal ist. Aber ich war durch meine Depression so ein Tun-Mensch. Was man mir sagte, tat ich.“Reinen Tisch gemachtIn seiner Funktion als „Grüner Daumen“ war er nach Angaben des Staatsanwalts knapp ein dreiviertel Jahr tätig. Als der gute Freund den Angeklagten eines Tages der Wohnung wirft, weil er möchte, dass dieser sein Leben selbst wieder in die Hand nimmt, macht der 49-Jährige reinen Tisch.

Das hält ihm dann auch der Richter bei der Strafbemessung zugute und verurteilt ihn zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten, bedingt auf drei Jahre und 1680 Euro Geldstrafe, die der Notstandshilfeempfänger in Raten abstottern darf.

Eine nicht ganz unwichtige Frage hatte der Verurteilte dann zum Schluss noch: „Das heißt jetzt, dass bei mir drei Jahre nichts mehr passieren darf - aber nur in Sachen Suchtgift?“

„Nein, auch sonst nicht“, machte daraufhin der Richter deutlich, woraufhin der Verurteilte antwortete: „Gut, dass wir geredet haben.“ Das Urteil ist bereits rechtskräftig.