„Krone“: Frau Sommerer, Sie und Ihr Partner zeigen im OK Linz eine Arbeit, die „Anthroposcope“ heißt. Welche Rolle spielt dabei eine Büropflanze?
Christa Sommerer: In der Installation messen wir die Bioaktivität des Flaschenbaums, auch Wasserpalme genannt, und den Puls des Besuchers. Beide Biosignale werden von unserer Software aufgenommen. Die Daten verwenden wir, um kleine künstliche Mikroorganismen wachsen zu lassen. Im „Anthroposcope“, einem abgewandelten Mikroskop, kann man diese künstlichen Lebewesen betrachten.
Wie sieht man, dass die Pflanze „fühlt“?
Messfenster zeigen Aktivitäten an. Man sieht sofort, wie die Pflanze reagiert und was sie wahrnimmt. Manchmal schlägt der Zeiger sehr stark aus, manchmal „beruhigt“ sich die Pflanze wieder, ihr „Puls“ wird regelmäßiger. Auch der menschliche Puls wird angezeigt.
Die Arbeit stammt ja aus 1993. Hat sie sich seither weiterentwickelt?
Wir haben sie neu aktiviert und restauriert, Software und Hardware sind gleich geblieben. Aber man entdeckt immer mehr, dass Pflanzen intelligent sind, ihre Umgebung genau wahrnehmen und sensibel auf ihre Umwelt reagieren. Wir haben das mit „Anthroposcope“ schon damals thematisch angeschnitten. Nun findet man immer mehr Daten und Fakten, um dies auch zu beweisen.
Zur „Weltmaschine“: Welche Arbeit von Kollegen gefällt Ihnen besonders?
Die Ausstellung ist großartig, besonders schön ist die Seifenblase, aber auch frühe Mikroskoparbeiten beeindrucken mich sehr.
„Weltmaschine“; bis 15. Mai, OK Linz; www.ooekultur.at
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