Anstieg in Spitälern

Höchstes Risiko: Corona-Ampel wird immer röter

Österreich
17.03.2022 15:59

Langsam muss sich die zuständige Kommission eine neue Farbe einfallen lassen, denn die Corona-Ampel wird immer noch röter. Sämtliche Bundesländer wurden am Donnerstag einstimmig wieder auf Rot gestellt, denn sie alle weisen über die vergangenen zwei Wochen einen steigenden Trend bei den Infektionszahlen auf. Damit entfernten sie sich weiter von der orangen Zone des immerhin auch hohen Risikos. Am besten hält sich noch die testfreudige Bundeshauptstadt Wien.

Langsam eng wird es auch auf den Normalstationen. Gemäß Prognose werden im Burgenland in zwei Wochen bereits 18 Prozent der Betten Covid-spezifisch belegt sein. Zweistellige Prozentwerte werden überall außer in den drei westlichen Bundesländern und in Oberösterreich erwartet. In sämtlichen Bundesländern geht man von einer Steigerung des Belags aus.

Das hängt wohl auch damit zusammen, dass in der Gruppe der besonders gefährdeten älteren Personen die Infektionszahlen stark steigen - nämlich bei den Über-65-Jährigen zuletzt um 30 Prozent. Über alle Gruppen hinweg lag das Plus bei 28 Prozent.

Neue Maßnahmen in kommenden Tagen möglich
Dass die Situation in den Spitälern langsam dramatisch wird, war nach Angaben von Teilnehmern gegenüber der APA auch in der Ampel-Kommissionssitzung am Donnerstag das Hauptthema. Vertreter des Gesundheitsministeriums schlossen nicht aus, dass die Politik schon in den kommenden Tagen Maßnahmen daraus ableiten könnte. Die meisten Bundesländer berichteten nämlich von einer zunehmend angespannten Situation, durch mehr Erkrankte und Personalausfälle. Einzelne Bundesländer nannten auch schon Probleme an Intensivstationen. Die Gesundheit Österreich GmbH geht davon aus, dass die Zahlen auch die kommende Woche weiter steigen werden.

Sehr viele zum Zeitpunkt der Testabnahme noch asymptomatisch Infizierte werden nur in Wien gefunden. Immerhin 69 Prozent der Fälle gehören in der Bundeshauptstadt in diese Gruppe. Zum Vergleich: In Kärnten sind es sechs Prozent. Allerdings werden in Kärnten auch nicht einmal 42.000 Tests auf 100.000 Einwohner in der Woche gemacht, in Wien nutzt man das noch vorhandene Angebot dagegen ausgiebig -  auf 100.000 Einwohner kommen fast 137.000 Tests. In Kärnten waren dann auch 6,5 Prozent der durchgeführten Tests positiv, in Wien nur zwei Prozent. Die höchste Rate an positiven Tests weist mit 8,6 Prozent Salzburg auf.

Ohne Testen werden die Zahlen besser werden
Anzunehmen ist, dass die Zahl der gefundenen Infektionen mit der Reduktion der Tests ab April automatisch nach unten geht. Noch schlägt sich das Infektionsgeschehen aber auf der Ampel in sattem Rot nieder. Ab 100 beginnt die Höchstrisikozone und kein Bundesland ist auch nur in der Nähe des Werts. Wien verschlechterte sich diese Woche von 122,3 auf die Risikozahl 170,2 und ist damit noch immer weit von den anderen Ländern entfernt. Den zweitbesten Wert hat Niederösterreich mit 338,9. Am schlechtesten steht aktuell das Burgenland mit 410,1 da.

Indes ist aus dem - der APA vorliegenden - Protokoll der Kommissionssitzung zu entnehmen, warum man in der Sitzung vergangene Woche die ursprüngliche Empfehlung, Präventionsmaßnahmen erneut einzuführen, wieder zurückgenommen und in einer zweiten Abstimmung durch einen abgeschwächten, allgemeinen Rat ersetzt hat. Die Begründung liest sich einigermaßen eigenwillig.

„Unzulässige Instrumentalisierung“
Der Grund sei gewesen, dass der ursprüngliche Text an Medien gespielt worden sei, was eine „unzulässige Instrumentalisierung“ der Kommission darstelle. Um dieser Instrumentalisierung sowie „Kommunikationsproblemen“ entgegenzuwirken, habe man die Empfehlung umformuliert und noch einmal zur Abstimmung gebracht. Das geht aus dem vorläufigen Protokoll des von Chief Medical Officer Katharina Reich geleiteten Gremiums hervor. Bei dieser zweiten Abstimmung gab es sechs Enthaltungen, beim ursprünglichen schärferen Text nur eine. Letzteres wird im Protokoll freilich nicht vermerkt.

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