„Es ist nie zu spät, auf Widerstandskämpferinnen aufmerksam zu machen“, sagt die Linzer Historikerin Martina Gugglberger. Sie hat sich mit Kollegen auf die Suche nach Frauen im Widerstand gemacht: „Es gab sie in allen Bereichen, aus unterschiedlichen Motiven heraus“, fasst sie zusammen. So steckte Margarethe Smolan, Nonne bei den Ursulinen, NS-Gefangenen Socken zu, wurde denunziert und kam in Haft. Maria Langthaler aus Schwertberg versteckte drei Monate lang Kriegsgefangene auf ihrem Hof – höchst riskant. Bekannter sind die Frauen im Salzkammergut, einer Widerstandshochburg, die u. a. Partisanen versorgten.
Es ist nie zu spät, Frauen, die unter höchstem Risiko Widerstand leisteten, ein Denkmal zu setzen. Sie sind Vorbilder für Demokratie - die Brücke zur Gegenwart.
Martina Gugglberger, Historikerin, Mit-Autorin
Erstmals Publikation
Erinnerungen an Taten und Lebensspuren mutiger Frauen Oberösterreichs füllen im Buch „Widerstand und Zivilcourage. Frauen in Oberösterreich gegen das NS-Regime 1938-1945“ (13,90 €, OÖ Landesarchiv) insgesamt 140 Seiten. Es ist bewusst in leicht verständlicher Sprache geschrieben, im Buchhandel erhältlich, wird aber auch an Schulen ausgegeben.
Im Herbst wird am OK-Platz in Linz ein Denkmal für Frauen im NS-Widerstand eröffnet, das zweite in Österreich. Aus einem Wettbewerb ging das Projekt „5 vor 12. Unerhörter Widerstand“ von Sabrina Kern und Mariel Rodriguez hervor, eine Klanginstallation, die schreit und flüstert.
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