„Lüge“ aus Moskau

Kiew dementiert Absage von Friedensverhandlungen

Ausland
26.02.2022 16:56

Die ukrainische Führung hat Vorwürfe aus Moskau zurückgewiesen, sie habe Friedensverhandlungen mit Russland abgesagt. Präsidentenberater Mychajlo Podolak warf der russischen Regierung Lügen vor. „Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik“, sagte er am Samstag. „Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben.“

Podolak forderte, Gespräche müssten eine „ehrliche Lösung“ im Interesse der Ukrainer und der ukrainischen Staatlichkeit ergeben. Er kritisierte auch Kreml-Angaben, denen zufolge Russland seine Offensive am Freitagabend angesichts erwarteter Verhandlungen ausgesetzt habe.

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Die Kämpfe waren brutal, mit maximaler Intensität.

Selenskyj-Berater Mychajlo Podolak

Die Realität habe gezeigt, dass dies eine Lüge sei. „Die Kämpfe waren brutal, mit maximaler Intensität. Gerade weil Präsident (Wolodymyr) Selenskyj kategorisch inakzeptable Bedingungen und Ultimaten für die Ukraine ablehnt. Nur vollwertige Verhandlungen.“

Kreml-Sprecher: „Vormarsch wieder aufgenommen“
„Da sich die ukrainische Seite grundsätzlich weigerte zu verhandeln, wurde der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte heute Nachmittag gemäß dem Operationsplan wieder aufgenommen“, hatte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, zuvor der Agentur Interfax zufolge behauptet. Am Freitagabend habe Putin mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen angeordnet, den Vorstoß einiger Truppen vorübergehend auszusetzen, wie Peskow sagte.

Verhandlungen über neutrale Ukraine angekündigt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor vorgeschlagen, über einen neutralen Status seines Landes Friedensverhandlungen zu führen. Putin hatte gefordert, dass die Ukraine auf einen NATO-Beitritt verzichtet. Danach gab es zunächst das Signal, dass beide Seiten verhandeln wollten.

Nach russischen Angaben wurde der ukrainischen Seite umgehend ein Angebot unterbreitet. Danach habe sich Kiew zunächst nicht mehr gemeldet, hieß es. Deshalb rückten die Truppen am Samstag wieder vor.

Kreml: Russischer Vorschlag wurde abgelehnt
Dem Kreml zufolge wurden die Gespräche über den russischen Vorschlag abgelehnt. Putin hatte seinen Krieg gegen die Ukraine am vergangenen Donnerstag begonnen, mit der Begründung, die Ex-Sowjetrepublik entwaffnen und die ukrainische Regierung stürzen zu wollen.

Der Sprecher erklärte weiter, Russland habe die Sanktionen des Westens wegen des Überfalls auf die Ukraine erwartet und ergreife Maßnahmen, um deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zu minimieren.

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