„Fast 1,9 Millionen Lkw fuhren im Vorjahr auf der A2 bei Villach“, teilte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit, der die Daten der Asfinag analysierte. Aber auch auf den anderen Autobahnabschnitten Kärntens nahm der Schwerverkehr stark zu. Der Karawankentunnel verzeichnete im Vergleich zu 2020 ein Plus von 11,6 Prozent. Hier waren 622.000 Laster unterwegs. Am meisten nahm der Lkw-Verkehr auf der Südautobahn im Bereich Maglern zu. Hier rollten 2021 unglaubliche 1,5 Millionen Laster. Ein Plus von 15,6 Prozent!
Experten fordern Umdenken
Diese Zahlen lassen bei den Experten einmal mehr die Alarmglocken schrillen. „Mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr Lärm und mehr Schadstoffe. Es kommt auch zu mehr Straßenschäden durch die schweren Fahrzeuge“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Auch der Straßenausbau führe in die falsche Richtung. „Dadurch nimmt der Schwerverkehr nur noch weiter zu“, alarmiert Schwendinger: „Deshalb braucht es endlich wirksame Maßnahmen, die die Lkw-Lawinen verringern.“ Gelingen könne das etwa durch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schienen. Dazu brauche man aber mehr betriebliche Gleisanschlüsse, betont der Experte.
190 Milliarden Euro Kosten
Zu einem Umdenken müsse es auch auf europäischer Ebene kommen, denn pro Jahr verursacht der Schwerverkehr auf den Straßen Kosten in Höhe von 190 Milliarden Euro. „Das ist dann von der Allgemeinheit zu bezahlen“, sagt Schwendinger. Eine fehlende Kostenwahrheit führe dazu, dass die rechte Fahrbahnspur unserer Autobahnen quasi zu einer rollenden Lagerhalle verkomme.
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