Hoher Strompreis

„Wie lange kann ich mir mein Haus noch leisten?“

Oberösterreich
26.02.2022 09:00

„Wenn es so weitergeht, kann ich mir das Haus nicht mehr leisten“, sagt eine 58-jährige Oberösterreicherin aus Vorchdorfer. Aktuell zahlt sie 665 Euro nur für den Strom - pro Monat! Vor einem Jahr waren es - ohne Netzkosten - 130 Euro gewesen. Der Anbieterwechsel hat sich kaum gerechnet. Im Gegenteil. Für den Wechselmonat Februar flatterten jetzt zwei Rechnungen ins Haus, das Sparkonto ist angezapft.

„Da geht’s nicht nur darum, auf den Urlaub zu verzichten“, sagt Regina Weißenborn. Die alleinerziehende Mutter einer 17-jährigen Tochter hat schon einen Makler beauftragt, das Haus zu schätzen. „Es ist ohnehin zu groß für uns zwei, aber solange es finanzierbar ist, ist mehr Platz natürlich schön. Jetzt geht es sich aber kaum noch aus“, sagt die Krankenschwester, die in Altersteilzeit ist.

Auch Heizen ist teuer
Viele Jahre hatte sich ein börsengebundener Stromtarif gerechnet, doch im Vorjahr ging’s ab August steil bergauf. „Am Anfang übersiehst du das fast, weil der Strom ja über den Abbuchungsauftrag läuft. Aber dann wirst du stutzig, weil plötzlich das Konto leer ist“, sagt die Vorchdorferin, der vor allem das bisher günstige Heizen des 300 Quadratmeter großen Hauses mit der Luft-Wärme-Pumpe teuer zu stehen kommt: „Alleine das Heizen kostet derzeit pro Monat 515 Euro, dazu kommen 140 Euro für den restlichen Strom.“

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Alleine das Heizen kostet derzeit pro Monat 515 Euro, dazu kommen 140 Euro für den restlichen Strom.

Regina Weißenborn aus Vorchdorf

Im Februar schickten der bisherige und der neue Anbieter Rechnungen: „Ersterer sagt, dass es eine Bindung bis Monatsende gab, der andere, dass er seit 9. Februar liefert.“ Macht 1200 Euro. Jetzt kämpft Regina Weißenborn darum, nur eine Rechnung zahlen zu müssen.

Fast 3000 Euro mehr für Heizung und Warmwasser
Auch Erich Thaller aus St. Marien hat der „Krone“ geschrieben und die horrenden Preiserhöhungen detailliert aufgeschlüsselt. „Ich rechne für unseren Bungalow, den wir zu zweit auf 120 Quadratmeter bewohnen, nur für Heizung und Warmwasseraufbereitung mit 2954 Euro Mehrkosten beim Gas für ein Jahr“, hat er ausgerechnet. Der Gasanbieter hat die inzwischen monatliche Teilzahlung schon von 164 Euro auf 368 Euro erhöht. Und jetzt kam obendrein ein Mail vom Stromversorger, dass die Preise ab 21. März „angepasst werden“.

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