Auf Augenhöhe
Irland-Visite: Keine Verbeugung vor Queen Elizabeth II.
Das Ausbleiben der obligaten Verbeugung zeige den Premier und die Queen als "Gleiche, die sich gegenüberstehen", hieß es im Kommentar des britischen TV-Senders BBC. Auf keinen Fall solle der Eindruck entstehen, es träfen sich "Herrscher und Untertan".
In irischer Symbolfarbe Smaragdgrün gekleidet
Die 85-jährige Monarchin trug bei ihrer Ankunft am Flughafen in Dublin, wo sie mit militärischen Ehren empfangen wurde, die irische Symbolfarbe Smaragdgrün. Sie will während ihres Besuchs gemeinsam mit Prinzgemahl Philip auch Gedenkstätten des irischen Widerstandes gegen die jahrhundertelange Herrschaft der Briten auf der Insel besuchen.
Die Symbolik spielt bei der viertägigen Reise der Queen durch die Republik eine große Rolle. Irland stand jahrhundertelang unter britischer Herrschaft. Seit den 1920er-Jahren wurde es Schritt für Schritt unabhängig von London und war im Zweiten Weltkrieg neutral. Die endgültige Unabhängigkeit des Südens kam 1948. Der Norden der Insel gehört weiterhin zu Großbritannien. Die Trennung hatte zu jahrzehntelangen blutigen Kämpfen in Nordirland geführt. Erst 1998, als das Karfreitagsabkommen den Bürgerkrieg beendete, kehrte wieder einigermaßen Ruhe ein - Irland verzichtete auf eine Vereinigung.
Polizei entschärfte vor Queen-Besuch Sprengsatz
Nur wenige Stunden vor Beginn des Besuchs wurde in einem Bus in der Nähe von Dublin am späten Montagabend eine "funktionsfähige" Bombe entdeckt. Der selbst gebaute Sprengsatz lag im Gepäckfach eines Busses aus der Stadt Maynooth, 25 Kilometer von Dublin entfernt. Die 30 Insassen wurden nicht verletzt. Die Bombe wurde mit einer kontrollierten Sprengung durch die Armee vernichtet, wie das Militär mitteilte. Kurz darauf fand die Polizei ein weiteres verdächtiges Objekt in der Nähe einer Bahnstrecke, doch dieses stellte sich als Attrappe heraus.
Größter Sicherheitseinsatz in der Geschichte Irlands
In Dublin patrouillierten am Dienstag Hunderte Polizisten. Große Teile der Stadt waren abgesperrt. Die Polizei fürchtet einen Anschlag irischer Terroristen, die gegen die Zugehörigkeit Nordirlands zu Großbritannien kämpfen. Die katholische Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee, IRA, hatte am Wochenende erklärt, die britische Königin sei "auf irischem Boden nicht erwünscht". Etwa 10.000 Einsatzkräfte sollen deshalb während der Visite der Monarchin für Sicherheit sorgen. Es handelt sich um den größten Sicherheitseinsatz in der Geschichte des Landes.
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