Ermittlungen laufen

Wolfsgruß beim Heer: „Null Toleranz bei Tendenzen“

Vorarlberg
22.01.2022 17:46

Wird unser Bundesheer durch Soldaten bzw. Fanatiker von Sultan Erdogan unterwandert? Diese Frage stellt sich seit einem aufgetauchten Aufreger-Video auf der sozialen Medien-Plattform TikTok. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP): „Es gilt null Toleranz bei verdächtigen extremistischen Tendenzen in den Reihen des heimischen Bundesheeres.“

Wie berichtet, sind auf dem Video drei junge türkisch-stämmige Rekruten zu sehen, die den bei uns seit 1. März 2019 verbotenen Gruß der rechtsextremen „Grauen Wölfe“ zeigen. Der Vierte filmt. Im Hintergrund läuft ein türkischer Rap: „Du musst leben, dich auf Abenteuer einlassen. Hier ist es wie im Jurassic Park.“

Bei den Beteiligten handelt es sich um vier Grundwehrdiener des Jägerbataillon 23 aus der Kaserne in Bludesch in Vorarlberg. Zwei der „Darsteller“ tragen noch die Uniform, ein anderer ist bereits im Heeres-Trainingsanzug und lächelt lässig in die Kamera. Gedreht wurde das Video in einer Gemeinschaftsunterkunft.

Das Bundesheer hat nach Auftauchen des Filmmaterials sofort reagiert und disziplinäre Maßnahmen eingeleitet. Anzeigen wurden erstattet. Neben dem militärischen Abwehramt ist auch der heimische Staatsschutz eingeschaltet.

Zitat Icon

Es gibt natürlich keine Vorverurteilung der jungen Rekruten. Aber es gilt auch null Toleranz bei verdächtigen extremistischen Tendenzen in den Reihen des heimischen Bundesheeres.

ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zum jüngsten Fall

Traum vom großtürkischen Reich
Die „Grauen Wölfe“ träumen übrigens von einem großtürkischen Reich und verbreiten nicht nur in der Türkei nationalistisch-rechtsextremistisches Gedankengut, sondern sind auch bei uns in zahlreichen lokalen Vereinen und Dachverbänden organisiert. In der Türkei sind die Rechtsextremen unter der Parteiorganisation MHP Bündnispartner des Präsidenten. Trotz offiziellen Verbots taucht der Gruß immer wieder bei Demonstrationen oder auch in Moscheen auf.

Aufregung um illegale Doppelstaatsbürger
Schon in der Vergangenheit sorgten türkisch-stämmige Soldaten für Wirbel, da sie nach ihrem Grundwehrdienst in Österreich eine Bestätigung für die Heimatbehörden verlangten, um sich das viel härtere Militär in der Türkei zu ersparen. Dadurch flogen einige illegale Doppelstaatsbürger auf.

 Kronen Zeitung
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