500 Euro Strafe

Fake-News geteilt: Kärntnerin musste vor Gericht

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Die 56-jährige Frau ist seit Jahren arbeitslos und hat offenbar zu viel Zeit: Schon um 5.30 Uhr morgens ist sie online und teilt sofort, was ihr gefällt - ohne viel zu hinterfragen. Dass sie Fake News über einen Polizisten verbreitete, kommt ihr nun teuer zu stehen. 

Der vermeintliche Skandal von einer Anti-Corona-Demo ging viral: Einem Polizisten wurde unterstellt, er hätte einen 82-jährigen friedlichen Demonstranten brutal niedergeprügelt und diesen dann auch noch stundenlang verhört. Nichts davon ist wahr. Der 32-jährige Polizist war in diese Amtshandlung nichteinmal direkt involviert. Seither hat er mit wüsten Beschimpfungen und sogar Morddrohungen zu kämpfen.

Das ist ein Unterschied zu früher. Wenn Sie etwas auf Facebook verbreiten, ist das etwas anderes, wie wenn Sie einer Freundin etwas erzählen.

Staatsanwältin Sandra Agnoli

„Um 5.30 Uhr morgens habe ich da nicht weiter nachgedacht.“ „Aber Sie haben´s sofort weiter verbreitet und auch noch heftige Beleidigungen über den Mann dazugeschrieben“, kritisiert Richterin Michaela Sanin. Die Frau senkt betreten den Kopf. „Es tut mir wirklich leid. Dass das solche Folgen haben kann!“ Kann es, denn wenn ein Polizeibeamter im Dienst derart verunglimpft wird, schreitet die Staatsanwaltschaft ein und übernimmt die Anklage, die in anderen Medieninhaltsdelikten Opfer selbst betreiben müssen. „Ich habe aber gar nichts gegen die Polizei“, versichert die Angeklagte noch. „In Zukunft mache ich so etwas nicht mehr!“

500 Euro Strafe
Die Frau bekam eine Diversion, wenn sie 500 Euro bezahlt, ist die Sache für sie ohne Vorstrafe erledigt. Dankbar angenommen. Allerdings bleibt dieser Prozess nicht der einzige zu dieser Thematik. Der Polizist aus Kärnten wehrt sich nämlich gegen die Falschbehauptungen, die im Netz die Runde machten, und geht gerichtlich gegen Hunderte Personen vor, die den Beitrag geteilt hatten. Schon am Donnerstag startet der nächste Prozess.