Infektiologe mahnt:

„Zügig auf vierte Corona-Impfung vorbereiten“

Ausland
15.01.2022 07:54

Der Münchner Corona-Experte Clemens Wendtner mahnt zur zügigen Vorbereitung auf die vierte Corona-Impfung - mit den verfügbaren Impfstoffen. „Für mich wäre eine Viertimpfung vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung eine adäquate Maßnahme“, sagte der Chefarzt der Infektiologie an der Münchner Klinik Schwabing.

Wendtner verwies zugleich jedoch darauf, dass es aufgrund mangelnder Daten noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Viertimpfung gibt.

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Für mich wäre eine Viertimpfung vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung eine adäquate Maßnahme.

Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing

Keine neuen Impfstoffe vor April
Oft heiße es, man wolle auf den angepassten Omikron-Impfstoff warten. „Ich fürchte aber, das wird zu lange dauern“, sagte Wendtner der Deutschen Presse-Agentur. Vor April sei nicht mit neuen Impfstoffen zu rechnen - die Omikron-Welle rolle aber jetzt heran. „Man muss eine Viertimpfungs-Kampagne jetzt schon vorbereiten, auch von der Verfügbarkeit der derzeit zugelassenen Impfstoffe her. Da dürfen wir nicht erst daran denken, wenn wir März oder April haben“, sagte Wendtner.

Bisher keine Empfehlung der Stiko
Die Viertimpfung sei auch jetzt schon ein Thema - nämlich für „die Personen, die im Spätsommer einen Boost bekommen haben“. Das könnten Beschäftigte im Gesundheitswesen ebenso sein wie besonders gefährdete Menschen etwa in Seniorenheimen. Allerdings gebe es bisher keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die Viertimpfung. Man warte noch auf Daten aus Israel, wo bereits die vierte Impfkampagne läuft. Dort erhalten derzeit Menschen mit Immunschwäche, Menschen ab 60 Jahren und medizinisches sowie Pflegepersonal für Senioren den zweiten Booster.

Vierte Dosis nicht für alle
Auch Sebastian Ulbert, Impfstoff-Forscher vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, unterscheidet bei der Frage der vierten Impfung zwischen immungesunden und immunschwachen Menschen. Das bedeutet: Die Gabe einer vierten Dosis kommt für Ulbert vorerst nicht für alle infrage, sondern wie in Israel primär für Ältere und Risikogruppen. Es sei noch unklar, ob und wie die Wirkung der dritten Impfung bei Immungesunden nachlässt.

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