Der Luft-80er auf der Westautobahn in Salzburg gehört bei den heimischen Autofahrern zu den ungeliebtesten Verkehrsmaßnahmen der vergangenen Jahre. Doch hat dieser wegen besserer Luftwerte noch seine Berechtigung? Wenn es nach den Freiheitlichen geht, ein klares Nein. Denn für sie werden die Schadstoffgrenzen seit 2019 klar eingehalten. Dazu wurde die flexible 80er-Beschränkung eingeführt. Denn bei Verstößen drohen unnötige Strafzahlungen an die Europäische Union. Ein weiteres Argument waren stets die Einnahmen, die durch die Strafen in die Landeskasse gespült wurden. „Beides ist nunmehr durch den Landesvoranschlag 2022 widerlegt“, sagt Hermann Stöllner (FPÖ). Denn die Strafzahlungen betrugen nur noch 1,5 Millionen Euro statt früher vier. Damit ist der Verwaltungsaufwand höher als die Einnahmen, kritisieren die Freiheitlichen. Am Mittwoch werden sie im Landtag das sofortige Ende der Beschränkung fordern. Diese hat in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Unfällen geführt, wie der Unfallgutachter Gerhard Kronreif immer wieder bestätigte. Da alle Verkehrsteilnehmer mit der nahezu gleichen Geschwindigkeit unterwegs sind, kommt es bei Spurwechseln immer wieder zu Kollisionen. Mehr als 150 Verletzte gab es bis dato seit der Einführung des 80er-Beschränkungen.
Ein so schnelles Ende wird es für den 80er aber vermutlich nicht geben. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) will noch den Umweltbericht des Jahres 2021 abwarten. Gerade das Jahr 2020 war wegen der vielen Einschränkungen von den Zahlen her für ihn nicht repräsentativ. Die Auswertung 2021 erwartet Schellhorn im kommenden April. Dann will er entscheiden wie es mit der Beschränkung weiter geht. „Ich könnte mir auch eine Zwischenlösung vorstellen, bei der der flexible 80er nur in den Wintermonaten geschaltet wird“, so der Landesvize.
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