Wachbeamte am Limit

Corona-Cluster in Gefängnis sorgt für Chaos

Kärnten
24.11.2021 05:55

In der Justizanstalt Klagenfurt herrscht derzeit Ausnahmezustand: 48 Häftlinge sind aktuell Corona-positiv. Als Folge wurde nun der Spaziergang für die Häftlinge gestrichen. Die Wachbeamten sind mit ihren Kräften bereits am Limit.

Kein Besuch ist mehr gestattet, der Küchendienst arbeitet nur noch im Notbetrieb, Verhandlungen müssen verschoben werden – und erstmals überhaupt wurde den insgesamt 230 Häftlingen in der Justizanstalt Klagenfurt der einstündige Spaziergang im Innenhof, ihr wohl höchstes Gut, gestrichen. Der Grund: Ein Corona-Cluster sorgt seit zwei Wochen für Chaos!

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Der tägliche Spaziergang wurde für die Häftlinge erstmals ausgesetzt. Die Lage ist sehr schwierig – vor allem auch für die Beamten.

Harald Streicher, Oberstleutnant und JA-Mediensprecher

„Es ist eine außergewöhnliche, prekäre Situation, sehr schwierig für uns alle. Denn bislang konnten wir das Virus ja draußen lassen – jetzt ist es aber passiert“, bestätigt Oberstleutnant Harald Streicher der „Krone“.

48 infizierte Häftlinge
So sind aktuell insgesamt 48 Inhaftierte mit SARS-CoV-2 infiziert. „Beinahe alle haben milde Verläufe oder sind gar symptomlos, etwa 20 Prozent der Positiven sind geimpft“, erklärt Streicher. Die Insassen wurden dadurch getrennt. „Wir haben die Positiven, die Kontaktpersonen und die Negativen jeweils voneinander abgeschottet“, so Streicher.

Hohe Impfrate bei den Justizwachebeamten
Auch die Belegschaft blieb vom Virus nicht verschont. „Einige von uns haben sich angesteckt, sind oder waren in Quarantäne. Da hilft auch die sehr hohe Impfrate nichts. Somit ist die personelle Lage nicht einfach, da wir ja auch viele andere Krankenstände haben“, ergänzt Streicher.

Auch unter den Justizwachebeamten nimmt die Verunsicherung zu
„Wir sind alle am Limit, da wir in dieser neuen, ungewohnten Situation ja auch unter einem ganz anderem Druck stehen“, seufzt ein Aufseher.

Immerhin: Ein kleines Licht am Ende des Tunnels ist in Sicht. Im Laufe des Mittwochs werden die Inhaftierten wieder durchgetestet. „Wir hoffen natürlich, dass da einige wieder negativ sein werden“, betont Streicher.

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