Kontrollen in Tirol

Zahl steigt rasant: Schon über 400 Drogenlenker

Tirol
14.10.2021 07:45

Die Tiroler Exekutive fischte heuer bis Ende September bereits 418 und damit gleich viele Drogenlenker aus dem Verkehr, wie im gesamten Jahr 2020! Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) ist die Dunkelziffer freilich weit höher. Erst kürzlich gab es wieder zwei positive Tests - darunter befand sich auch ein Radfahrer.

Fahren unter Drogen stellt ein ernst zu nehmendes Sicherheitsproblem auf den Straßen dar, so die KFV-Experten. Deshalb hat die Tiroler Exekutive die Kontrollen in den vergangenen Jahren intensiviert. „Wir legen außerdem bei Schulungen einen Fokus auf das Thema und bilden besonders versierte Beamte aus“, sagt Enrico Leitgeb, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung der Tiroler Polizei.

„Mehr Kontrollen“
Trotz der steigenden Zahlen geht Leitgeb jedoch nicht davon aus, dass laufend mehr Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss unterwegs sind. „Wir kontrollieren einfach häufiger und intensiver“, erklärt er die Entwicklung. Die Notwendigkeit dafür unterstreicht eine Analyse des KFV. Demnach haben – hochgerechnet – mehr als 200.000 Personen österreichweit im Vorjahr ein Kraftfahrzeug gelenkt, obwohl sie (noch) unter Drogeneinfluss standen. Wie viele Unfälle unter Drogeneinfluss passieren, weist die Statistik nicht aus.

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Häufig haben die ertappten Lenker eine Mischung verschiedener Suchtmittel genommen. Cannabis und Kokain sind allerdings die Klassiker bei den Fahrern.

Enrico Leitgeb, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung

Seit 2016 nutzt die Polizei Drogenvortestgeräte, landläufig „Haschomat“ genannt. Landesweit stehen aktuell fünf zur Verfügung, die auf möglichst viele Regionen verteilt werden.

Fällt ein Lenker durch seine Fahrweise auf oder verhält er sich während einer Kontrolle verdächtig, wird zunächst ein Alkovortest gemacht. „Sollte sich kein Hinweis auf eine Alkoholisierung ergeben, kommt das – nicht geeichte – Drogenvortestgerät zum Einsatz“, informiert Leitgeb. Bei positivem Ergebnis entscheidet ein Arzt darüber, ob die Person fahrtauglich ist oder nicht. Blutabnahme folgt.

Bis zu 3700 Euro Strafe
Bestimmte Limits wie beim Alkohol bestehen bei Drogen nicht: Unter Drogeneinfluss darf generell kein Fahrzeug gelenkt werden, die Strafen reichen von 800 bis 3700 Euro, der Führerschein wird eingezogen.

Fahrradfahrer dürfen ebenfalls nur „clean“ unterwegs sein. Daran halten sich freilich nicht alle. „Erst am vergangenen Sonntag flüchtete ein Radler in Innsbruck bei einer Kontrolle“, erzählt Leitgeb. Er konnte später geschnappt werden. Wie sich herausstellte, hatte er nicht nur zu viel getrunken, sondern überdies Kokain konsumiert.

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