Kurz tritt zurück

So reagieren Salzburgs Spitzenpolitiker

Salzburg
09.10.2021 21:30
So überraschend der Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz kommt, so einhellig sind – abgesehen von ÖVP und den Grünen – die Reaktionen der Salzburger Parteien. Zwar begrüßt man die neuesten Entwicklungen, hätte sich aber einen kompletten Rückzug von Sebastian Kurz aus der österreichischen Innenpolitik erhofft. Landeshauptmann Wilfried Haslauer sieht das komplett anders. . .

„Sebastian Kurz ermöglicht stabile Verhältnisse in Österreich.“ Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) stellt sich auch weiterhin hinter den scheidenden Bundeskanzler. Er garantiere so den „Fortbestand einer handlungsfähigen Regierung.“ Es sei ein selbstloser Schritt gewesen, Nachfolger Alexander Schallenberg werde „hervorragende“ Arbeit leisten.

Weniger selbstlos als schlicht notwendig ist der Rücktritt von Sebastian Kurz für Salzburgs Grüne. „Das haben wir uns erwartet. Es war unvermeidlich und ist wichtig für den Fortbestand der Bundesregierung“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Ein kompletter Rückzug des Kanzlers aus der Politik sei nicht zwingend erforderlich. „Es ist die Sache der ÖVP, wie sie die Position des Klubobmanns und Parteichefs besetzt“, sagt Schellhorn. Man wolle und könne hier niemandem reinreden.

Ein Rücktritt, der eigentlich keiner ist?
SPÖ-Chef David Egger sieht das völlig anders: „Das ist kein Rücktritt, sondern eine Farce.“ Das einzig Richtige wäre Kurz’ vollständiger Rückzug aus der Politik gewesen. Und: „In Deutschland wäre ein Politiker, mit solchen Vorurteilen konfrontiert, bereits nach drei Tagen zurückgetreten.“ Das hätte er sich auch von Kurz erwartet.

Ähnliche Töne stimmt Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek an. „Das ist eine einzige Mogelpackung. Statt einem Rücktritt macht Kurz nur einen Schritt in den Schatten“, sagt sie. Die neuesten Entwicklungen würden nichts ändern, die derzeitige Regierungskrise nicht lösen.

Auch Neos-Landesrätin Andrea Klambauer reagiert enttäuscht. „Aus meiner Sicht reicht dieser Rücktritt einfach nicht. Das System Kurz besteht nicht nur aus seiner Person als Bundeskanzler“, sagt Klambauer.

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