Wäre Lebensrettende OP

Ungeimpft: US-Patientin wird Nierenspende verwehrt

Ausland
07.10.2021 10:06

Leilani Lutali benötigt unbedingt eine neue Niere, da ihr eigenes Organ kurz vor dem Versagen ist. Die 56-jährige Frau aus dem US-Staat Colorado hätte auch schon eine passende Spenderin gefunden, die Operation wäre in Kürze vorgesehen gewesen. Doch nun ist die Patientin plötzlich von der Liste gestrichen worden. Die Begründung ihres Krankenhauses: Weder Lutali noch ihre Spenderin sind geimpft.

Das ist seit Kurzem für sämtliche Einrichtungen des Gesundheitsversorgers UCHealth verpflichtend, wie aus einem Schreiben hervorgeht, das von einem befreundeten republikanischen Abgeordneten auf Twitter veröffentlicht worden ist. In dem Brief wird begründet, warum die 56-Jährige nun auf „inaktiv“ gesetzt wurde. „Sie haben nun 30 Tage, um mit den Teilimpfungen zu beginnen. Entscheiden Sie sich gegen eine Covid-Vakzinierung, werden Sie ganz von der Transplantationsliste gestrichen“, heißt es.

Spital: „Schutz für Patienten und Personal“
Gegenüber dem Lokalsender KCNC-TV betonte UCHealth, dass vor Kurzem neue Corona-Sicherheitsmaßnahmen erlassen worden seien, die „sowohl Patienten als auch Personal schützen“ sollen. „Die Mortalitätsrate bei Transplantationspatienten, die an Covid-19 erkranken, liegt rund 30 Prozent. Dies zeigt das extreme Risiko, das von Covid-19 für Organ-Empfänger nach ihren Operationen ausgeht“, so der Spitalsbetreiber weiter. In diesem Zusammenhang wird auch auf andere „vorbereitende Maßnahmen“ vor so schweren Eingriffen verwiesen: Hepatitis- und Masern-Mumps-Röteln-Impfung bzw. auch Änderungen der Lebensweise, um eine Transplantation erfolgreich durchführen zu können.

Eine Corona-Impfung scheint jedoch für Lutali eher keine Option zu sein. Sie hat sich wegen ihrer Skepsis bezüglich der neuen mRNA-Impfstoffe nicht impfen lassen, ihre Spenderin aus religiösen Gründen. Die beiden suchen derzeit nach einem Spital außerhalb Colorados, wo die Transplantation trotz der fehlenden Corona-Impfung durchgeführt werden kann.

US-Impfkampagne gerät ins Stocken
Die Impfkampagne in den USA hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt verloren. Bisher sind dort 55,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Für Angestellte bei Bundesbehörden sowie für Mitarbeiter von Auftragnehmern der Regierung und Personal von Schulen, die von der Bundesregierung kontrolliert werden, gilt bereits eine Impfpflicht. Auch einzelne Unternehmen in der Privatwirtschaft haben eine verpflichtende Corona-Impfung für ihre Angestellten erlassen. Zuletzt verfügten dies die Fluglinien American Airlines, Alaska Airlines und Jet Blue.

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