Vor Kindern getötet

OLG Tirol bestätigte lebenslange Haft für Mord an Schwester

Tirol
23.03.2011 15:39
Die lebenslange Haftstrafe gegen jenen 37-jährigen Türken, der im Dezember 2009 in Hall in Tirol seine Schwester in deren Wohnung mit mehreren Messerstichen getötet und seine Ehefrau schwer verletzt hatte, ist am Mittwoch durch das Oberlandesgericht in Innsbruck (OLG) bestätigt worden. Der Schuldspruch vom 30. September 2010 war bereits rechtskräftig. Vor dem OLG ging es nur noch um die Strafhöhe.

Dass der Mord vor zwei minderjährigen Kindern begangen wurde, stelle die Tat "unter ein besonders scheußliches Licht", meinte der Richter in der Urteilsbegründung. "Wir sind davon überzeugt, dass der Täter das Messer von zu Hause aus in die Wohnung der Schwester mitnahm", erklärte Richter Ulrich Paumgartten. Er habe den Gedanken, einen Mord zu begehen, "zumindest in sich getragen". 

Der Senat habe daher den Ausführungen des Verteidigers letztlich nicht folgen können. Neun Messerstiche am Körper der Schwester würden beweisen, wie rücksichtslos der Mann die Tat begangen habe. Zudem sei dessen Ehefrau "nur haarscharf dem Tode entronnen".

"Es tut mir leid, was ich getan habe"
"Es tut mir leid, was ich getan habe. Wenn ich es könnte, würde ich es rückgängig machen", sagte der Angeklagte vor der Urteilsverkündung. Zuvor hatte sein Verteidiger Andreas Oberhofer den Richtersenat noch darum gebeten, die lebenslange Haftstrafe in eine "zeitlich befristete Freiheitsstrafe von 18 oder 20 Jahren" abzumildern. Er argumentierte, dass sein Mandant nicht den festen Vorsatz gehabt habe, seine Ehefrau oder gar seine Schwester zu ermorden. 

Dass Ganze habe sich "aufgeschaukelt" und letztlich sei dann - wie bei vielen Familientragödien - "die Aggression unkontrollierbar geworden". Der Angriff auf die Ehefrau sei "kein Mordversuch", sondern ein "bedingter Vorsatz" im Zuge einer Affekthandlung gewesen, argumentierte der Verteidiger. Das Messer habe der Mann außerdem keinesfalls in der Absicht mitgeführt, seine Schwester, mit der es zuvor keinen Konflikt gegeben habe, zu töten.

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