IMAD-Umfrage

Große Mehrheit ist gegen eine Impfpflicht

Tirol
29.09.2021 10:00

Stets neue Maßnahmen sorgen für Verwirrung im Covid-Dschungel. Dies zeigte eine IMAD-Umfrage im Auftrag der „Krone“. Die Mehrheit der Tiroler spricht sich dabei dafür aus, dass Gesundheitspersonal und auch Lehrer durchgeimpft werden sollen. Corona-Impfung von unter Zwölfjährigen wird hingegen abgelehnt.

„Wissen Sie den aktuellen Stand der Corona-Regeln bzw. kennen Sie sich bei den derzeit geltenden Corona-Regeln aus?“, wurden die Tirolerinnen und Tiroler gefragt. Sieben von zehn Befragten antworteten mit „teilweise“ bis „gar nicht“. Praktisch gedrittelt ist hingegen die Meinung bezüglich der Corona-Regelungen. Für ein Drittel sind die aktuellen Bestimmungen übertrieben, für ein anderes Drittel deutlich zu wenig und weitere 37 Prozent empfinden die momentanen Maßnahmen ausreichend.

„Als übertrieben empfinden die aktuellen Maßnahmen vermehrt Befragte mit formal niedrigerer Schulbildung, aber auch junge Erwachsene bzw. Personen in Ausbildung. Unzureichend sind sie vermehrt für Personen über 70 Jahre“, betont IMAD-Chefin Barbara Traweger-Ravanelli und ergänzt: „Sehr viele Befragte haben angemerkt, dass das größte Manko die fehlenden Kontrollen der geltenden Corona-Regelungen sind. Besonders über die lückenhaften Kontrollen der 3G-Zutrittsbeschränkungen in der Gastronomie ärgern sich viele Tiroler.“

Mehrheit plädiert für regionale Maßnahmen
Was die Maßnahmen gegen Corona betrifft, plädiert die Mehrheit (56 Prozent) für regional unterschiedliche und auf die jeweilige Corona-Situation angepasste, 44 Prozent sind für bundesweit einheitliche. Traweger-Ravanelli: „Junge Erwachsene sind vermehrt für regionale Maßnahmen, ältere Personen sind mehrheitlich für bundesweit einheitliche Regelungen.“

Tiroler sind gegen eine allgemeine Impfpflicht
Eines der aktuell meistdiskutierten Themen ist die Impfpflicht. „Welche Berufsgruppen sollten nur geimpft ihren Beruf ausüben dürfen?“, wurde gefragt. Die Top 3 lauten dabei Gesundheits- und Pflegeberufe (67 Prozent dafür, 31 Prozent dagegen), Lehrpersonen (63 Prozent/35 Prozent) und Polizeibeamte (57 Prozent/40 Prozent) sowie persönliche Dienstleiter (52 Prozent/46 Prozent) und Mitarbeiter in der Gastronomie (48 Prozent/48 Prozent).

Mehrheitlich abgelehnt werden Impfungen bei Studenten (50 Prozent dagegen, 43 Prozent dafür), für Mitarbeiter im Einzelhandel (53 Prozent/41 Prozent) und für Schüler ab zwölf Jahren (62 Prozent dagegen, 30 Prozent dafür). „Die Ergebnisse zeigen, dass die Tiroler keine allgemeine Impfpflicht für die Bevölkerung wollen, sondern stark differenzieren zwischen den Berufsgruppen“, analysiert die IMAD-Chefin und fügt hinzu: „Der Anteil derjenigen, die für alle abgefragten Personengruppen eine Impfpflicht fordern, liegt bei 27 Prozent, und jener, die für keine der abgefragten Berufsgruppen eine Impfpflicht wollen, bei nur 31 Prozent. Somit differenzieren 42 Prozent der Bevölkerung zwischen den Personengruppen und einer dafür geforderten Impfpflicht.“

„Werden Sie sich eine Auffrischungsimpfung nach sechs bis neun Monaten geben lassen?“, lautete eine weitere Frage. Hier kommt deutlich zum Ausdruck, dass man auch einer dritten Impfung positiv gegenübersteht.

„Es sollen Ungeimpfte zuvor geimpft werden“
52 Prozent der bereits geimpften Personen gaben an, sich „ganz sicher“ eine weitere sogenannte Booster-Impfung verabreichen zu lassen. 27 Prozent werden diese wahrscheinlich schon beanspruchen. „Diesbezüglich gaben viele an, dass sie noch mit ihrem Arzt darüber sprechen möchten bzw. haben einige vor, ihren Antikörperstatus vorab zu überprüfen“, sagt Traweger-Ravanelli. 17 Prozent der Geimpften wollen wahrscheinlich keine weitere Impfung. Von dieser Gruppe wurde auffällig oft angemerkt, dass dies gar nicht notwendig sei, da man genug Antikörper habe. Auch solle zuvor einmal der Großteil der nach wie vor Ungeimpften durchgeimpft werden.

Das Zufallsverfahren ergab, dass zwei Drittel Geimpfte und ein Drittel Ungeimpfte befragt wurden.

Insgesamt 500 Tirolerinnen und Tiroler ab 16 Jahren wurden vom IMAD-Institut befragt (Zeitraum 20. bis 22. September). Es handelte sich dabei um eine sogenannte Hybrid-Umfrage, die telefonisch und online gemacht wurde. 51 Prozent der Befragten waren weiblich. 39 Prozent verfügten über Matura, FH- oder Uni-Abschluss.

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