Im benachbarten Schweizer Kanton Graubünden stiegen die Vorfälle mit Großraubtieren in den vergangenen Woche erneut an. Insgesamt gehen in diesem Jahr bereits 210 Nutztierrisse auf das Konto von Wölfen, zehn getötete Schafe gehen auf das Konto eines Braunbären.
In den Monaten Juli und August stieg die Anzahl der Großraubtiernachweise im Vergleich zu den Vormonaten leicht an. Im Juli wurden 44 Wolfsnachweise und 12 Luchsnachweise erbracht. Im August stieg diese Zahl beim Wolf auf 81 und beim Luchs auf 20 Nachweise. Seit Anfang des Jahres wurden in Graubünden bislang 37 verschiedene Wölfe genetisch nachgewiesen, davon zehn weibliche und 27 männliche. Zudem konnte im Unterengadin Anfang August ein Bär nachgewiesen werden, dessen Aufenthaltsort zurzeit unbekannt ist. Um welchen Bären es sich handelt, ist ebenfalls noch unbekannt.
Rudelbildungen
In den Monaten Juli und August konnten drei Reproduktionen festgestellt werden. Das „Beverinrudel“ hat im vergangenen Frühling zum dritten Mal Nachwuchs gezeugt. Die Wurfgröße beträgt sieben Welpen. Das „Stagiasrudel“ hat mit sechs Welpen ebenfalls zum zweiten Mal Nachwuchs zur Welt gebracht. Ein besonderer Nachweis wurde Ende August durch eine Fotofalle der Wildhut erbracht: Nahe dem San-Bernardino-Südportal wurde durch eine Fotofalle ein Wolfswelpe abgelichtet. Es ist damit mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem neu gebildeten Rudel auszugehen. Unbekannt ist die Situation weiterhin bei den Rudeln „Valgronda“, „Ringelspitz“, „Muchetta“ und „Morobbia“ sowie am Calanda.
Gerissene Nutztiere
In den Monaten Juli und August stiegen die Übergriffe auf Nutztierherden durch Großraubtiere, insbesondere den Wolf, deutlich an. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. August 2021 rissen Wölfe 198 Schafe und zwölf Ziegen.
Verletzte Nutztiere
Neben den gerissenen Tieren wurden durch den Wolf im Juli fünf Schafe, zwei Esel und ein Kalb verletzt. Im August waren es vierzehn Schafe, ein Esel, zwei Kälber und drei Kühe. Diese Tiere sind nach aktuellem Kenntnisstand genesen. Notgetötete Nutztiere sind bei den gerissenen Tieren aufgeführt.
Verhaltensauffälligkeiten Rindviehherden
Im Juli und August wurden auf verschiedenen Betrieben insgesamt zehn Ereignisse mit unruhigen Rinderherden gemeldet, bei denen ein Zusammenhang mit dem Wolf bestätigt oder vermutet wird. Diese Vorkommnisse verteilen sich auf das Bündner Oberland, das Calandamassiv, das Prättigau, den Hinterrhein und das Oberhalbstein.
Verhaltensauffälligkeiten Grossraubtiere
Im Juli und August wurden dem Graubündner Amt für Jagd und Fischerei (AJF) 81 Sichtungen eines oder mehrerer Wölfe gemeldet. An drei dieser Begegnungen wurde problematisches Wolfsverhalten festgestellt.
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