22.09.2021 06:00 |

„Krone“-Kommentar

Evergrande: Die Zeitbombe tickt

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Schon einmal etwas von Evergrande gehört? Das ist der zweitgrößte chinesische Immobilienkonzern, der dramatisch ins Wackeln gekommen ist. Schulden von 303 Milliarden Dollar zwingen den Immo-Riesen in die Knie, Anleihen können zum Teil nicht mehr zurückbezahlt werden, viele Bauprojekte stocken, die Angst geht um, dass es ähnlich wie 2008 bei der Lehman-Pleite zu einer globalen Finanzkrise kommen könnte.

Ganz so weit ist es aber nicht. Natürlich, ein Kursverlust von 85 Prozent in einem Jahr schmerzt auch den Hauptaktionär von Evergrande: Der Milliardär Xu Jiayin, der über beste Kontakte zur Kommunistischen Partei verfügte, wurde vom Wirtschaftsmagazin „Forbes“ 2017 zum reichsten Mann Asiens gekürt.

Damit ist es jetzt vorbei. Und die chinesische Regierung hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt: Ähnlich wie beim Alibaba-Milliardär Jack Ma wurde hier offenbar das nächste Exempel gegen einen Superreichen gesetzt.

Wie wird es weitergehen? 1,4 Millionen Wohneinheiten sind bereits bezahlt, aber von Evergrande noch nicht gebaut. Da drohen soziale Unruhen.

Damit das nicht eskaliert, wird China vermutlich Evergrande nicht „auffangen“, sondern zerschlagen und auf einige Regionen aufteilen. Da werden sich wieder einige prominente Genossen günstig bedienen. Damit bleibt der Evergrande-Absturz hauptsächlich „made in China“, die Weltwirtschaft zittert, aber sie fällt nicht.

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