Schon anno 1999 postulierten John Matese und Daniel Whitmire von der University of Louisiana in Lafayette einen verborgenen großen Begleiter der Sonne. Seine Existenz und Anziehung würden erklären, warum Kometen vielfach nicht auf den errechneten Bahnen fliegen, so die beiden US-Forscher, die davon ausgehen, dass "Tyche" hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht und zahlreiche Monde besitzt.
Hat WISE den Planeten bereits entdeckt?
Dass "Tyche", der laut Matese und Whitmire in der Oortschen Wolke zu finden sein soll, bislang noch nicht entdeckt wurde, liege an der riesigen Entfernung, mit der Gasplanet unsere Sonne umkreise, so die Wissenschaftler. Die beiden Astronomen spekulieren sogar, dass das Weltraumteleskop WISE den Riesenplaneten möglicherweise schon entdeckt habe. Die zahlreichen Bilder, die die Sonde bis dato gemacht und zur Erde gefunkt hat, harren aber noch einer Auswertung – erste Daten sollen frühestens im April veröffentlicht werden.
Alan Harris vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln hält die Existenz eines solchen Himmelskörpers zwar für möglich, ist im aktuellen Fall aber skeptisch: "Es muss sich erst zeigen, ob etwas an der Sache dran ist."
WISE-Daten sollen Existenz bestätigen
Die NASA will eine erste Tranche von WISE-Daten erst im April der wissenschaftlichen Gemeinde zugänglich machen. Sollten diese Daten die Existenz von "Tyche" bestätigen, dann sollen auch andere Teleskope auf den Riesenplaneten ausgerichtet werden. "Wenn uns der Nachweis gelingt, dann werden John und ich vor Freude Räder schlagen – auch wenn das in unserem Alter nicht einfach ist", erklärte Whitmire, der davon ausgeht, dass die Existenz von "Tyche" innerhalb der nächsten beiden Jahre bestätigt wird, gegenüber der englischen Tageszeitung "The Independent".
Bild: AP/Montage krone.at
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