„Wildwiese“ in Telfs

Pilotprojekt lädt das Wild zum weiden ein

Tirol
12.05.2021 16:00

Es ist für die Wildtiere einfach zu verlockend, sich in den artenreichen Feldern des Tales zu bedienen oder an den frischen Baumtrieben zu knabbern. Eine Seilschaft von Landwirtschaftskammer, Jägerverband und Landesforstdirektion errichtete nun in Telfs eine so genannte Wildwiese. Mit einem „verlockenden“ Angebot soll das Wild vom Talboden und den neuen Trieben fern gehalten werden.

Auch Rehe und Hirsche sind Feinschmecker und suchen eben in den bewirtschafteten Talwiesen der Bauern die aromatischsten Kräuter aus und als Snack während des Tages saftige, frische Triebe der jungen Bäumchen. Der Mensch sieht das allerdings als Wildschaden. So bastelten Landwirtschaftskammer, Jägerschaft und Forst an einer Möglichkeit, diesen Schaden zu verringern. Herausgekommen ist ein Pilotprojekt in Telfs, das nun auf einem Hektar ehemaligem Wald wichtige Erfahrungswerte für künftige Folgeprojekte liefern soll.

Attraktives „Äßangebot“
Für diese „Wildwiese“ stellte die Agrargemeinschaft Hemmermoos eine ehemalige, kleine Alm zur Verfügung, die in den letzten Wochen mit schwerem Gerät beackert und nun eingesät wurde. „Unsere Grünlandexperten halfen dabei, damit hier eine attraktive Vegetation entsteht“, führte LK-Präsident Josef Hechenberger beim gestrigen Lokalaugenschein aus. „Auch für die Insekten wird diese neue Wiese interessant“, ergänzte Hauptinitiator Robert Prem von der Jägerschaft.

Das Hauptziel aller liegt aber in der Lenkungsfunktion und der Hoffnung, land- und forstwirtschaftliche Flächen durch dieses attraktive „Äßangebot“ zu entlasten. Landesjägermeister Anton Larcher: „Die Anlage von Wildwiesen kann mit einem durchdachten Bejagungskonzept auch einen Beitrag zur Regulierung des Wildbestandes leisten.“

Die Idee soll wachsen
Nun hofft man auf Erkenntnisse und darauf, dass diese Idee weiterwuchert und sich auf ganz Tirol ausbreitet. Die große Bitte aller spricht der Telfer Förster Reinhard Weiss aus: „Hoffentlich lassen die Wanderer das Wild in den Morgen- und Abendstunden in Ruhe.“

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