In Wörgl wurden am 8. April zwei Polizisten bei einer Anhaltung von einem plötzlich davonfahrenden Pkw-Lenker mitgerissen bzw. angefahren. Am Wochenende blieb ein Pkw-Lenker bei einer Kontrolle in der Wildschönau nicht stehen, ein Polizist wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert und schwer verletzt. „Der in der Wildschönau verletzte Beamte konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen“, sagt Manfred Dummer, Leiter des Büros Öffentlichkeitsarbeit der Polizei.
Er sieht trotz der kurzen Aufeinanderfolge keine Anzeichen, dass es derzeit mehr Gewalt gegenüber Polizisten gebe. „Man muss immer ein ganzes Jahr betrachten. Die Zahl solcher Vorfälle hat sich bei etwa 100 eingependelt – leichte Schwankungen inklusive“, sagt Manfred Dummer.
2020 unter Durchschnitt
2020 weist die Statistik sogar eine deutliche Unterschreitung des Durchschnittswerts aus. Denn im Vorjahr erlitten 79 Polizisten Verletzungen durch Fremdverschulden. „Diese Abweichung nach unten hängt mit dem Beginn der Coronapandemie zusammen“, betont Dummer. Während des ersten Lockdowns seien deutlich weniger Menschen unterwegs gewesen, dadurch habe die Exekutive auch weniger oft einschreiten müssen.
100, 107, 71, 94, 93: So viele durch fremde Gewalt verletzte Polizisten gab es in den Jahren 2015 bis 2019. In diesem Bereich dürften die Zahlen auch am Ende des heurigen Jahres liegen. Der Druck durch Corona habe jedenfalls Gewalt gegenüber Polizisten nicht ansteigen lassen.
Corona-Kontrollen: Unmut steigt
Allerdings hätten sich die Unmutsäußerungen und Beschwerden bei Kontrollen der Corona-Vorschriften gehäuft. Die Nerven vieler liegen nach über einem Jahr Pandemie wohl blank. Deswegen verzeichne man aber nicht mehr körperliche Angriffe.
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