Koch-Olympiade

Mehr als 1.100 Profis kochen um Medaillen

Viral
17.10.2004 21:04
Einen kulinarischen Streifzug um die Welt bieten Profis aus fünf Kontinenten bei der Olympiade der Köche, die am Wochenende in Erfurt begonnen hat. An dem Spitzentreffen der "Weißen Zunft", das wie Olympische Spiele nur alle vier Jahre ausgerichtet wird, beteiligen sich bis Mittwoch Mannschaften aus 36 Ländern.
Mehr als 1.100 Meisterköche und Patissierslassen sich bei dem Wettbewerb in gläsernen Küchen aufdie Finger und in die Töpfe schauen. Nach Angaben des Verbandesder Köche Deutschlands, der das Spektakel um Gold-, Silber-und Bronzemedaillen organisiert, ist das die bisher stärksteBeteiligung in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Olympiade.
 
An die Töpfe, fertig, los
Nach dem traditionellen Einmarsch der Nationen zurEröffnung hieß es am Sonntag: "An die Töpfe, fertig,los." Die ersten 8 von 32 Koch- Nationalmannschaften mussten anden Herd und unter den Augen von Juroren wie Fernsehkoch ArminRossmeier ein Drei-Gang-Menü zubereiten. Beim Gemüseputzen,Braten, Dünsten und möglichst originellen Anrichtenwar Teamarbeit und Schnelligkeit gefragt.
 
"Da muss jeder Handgriff sitzen", sagte ChefjurorAxel Rühmann. Jede Mannschaft - am ersten Tag kamen sie unteranderem aus Südafrika, Südkorea, Malaysia, Rumänienund Zypern - muss 110 komplette Menüs auf den Tisch bringen.Gegen einen Obulus konnten die Besucher der Internationalen Kochkunstausstellung(IKA) sautierte Jakobsmuscheln, Languste in Salbei, Springbockrückenoder Creme aus Ginsengwurzel verkosten.
 
Schweden ist Titelverteidiger
Die Olympiade der Köche, bei der Schweden alsTitelverteidiger, sowie Singapur, die Schweiz, Deutschland unddie USA als Favoriten gehandelt werden, sorgt jedoch nicht nurfür Gaumengenuss. Für Kochprofis und Konditoren istsie eine Art Ideenbörse, die Trends setzt.
 
"Ich lerne heute noch dazu", sagte Ferdinand Metz,Präsident des Weltbundes der Kochverbände. Fürden Deutschen, der in den USA lebt, ist die Olympiade "die Nr.1 unter den fünf großen internationalen Kochkunstausstellungen".Bei der diesjährigen Schau sieht er eine Rückbesinnungauf Ursprüngliches. "Je einfacher die Zutaten, umso mehrmuss der Koch können."
 
"Der Reiz besteht darin, sich mit Kollegen zu messen",meinte der Schweizer Rene Frei. Dabei wird reichlich Aufwand getrieben."Ein gutes Team arbeitet ungefähr ein Jahr für Ausstellungenwie die Olympiade." Bis zur letzten Minute trainieren Köcheund Konditoren in Hotels in und um Erfurt. Nichts dem Zufall überlassen:"Etwa 60 Prozent der Zutaten bringen die Teams aus ihrem Heimatlandmit", berichtete Aina Keller, Sprecherin der IKA.
 
Jury-Mitglied Frei sieht in der Olympiade auch einSprungbrett für den Nachwuchs. Immerhin treten neben Militärköchenund etwa 60 Regionalteams auch 16 Jugendnationalmannschaften an."Da ist richtig Action." Für die deutschen Nachwuchsköche,die die Goldmedaille aus dem Jahr 2000 verteidigen wollen, wirdes jedoch erst am Mittwoch ernst. Bis dahin haben Schaulustigeund Fachleute - bis zu 25.000 werden erwartet - Zeit, die Kreationender Profis zu kosten. Erst am Donnerstag steht fest, wer sichdie Kochkrone aufsetzen darf.
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