Tränen gab’s am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt. Trotz Unschuldsbeteuerung wurden 19 Nigerianer schuldig gesprochen.
Einer Urteilsverkündung live über Video beizuwohnen: Das Corona geschuldete Vergnügen hatten Donnerstag nicht nur wir Medienvertreter, sondern auch die 19 Angeklagten, die aus der Justizanstalt Klagenfurt in Saal 29 zugeschaltet wurden, wo die Geschworenen nach einem Tag Beratung zur Sache kamen. Alle Schwarzafrikaner wurden schuldig gesprochen, großteils im Sinne der Anklage von Staatsanwältin Daniela Zupanc, die von großer krimineller Energie und einer Profi-Drogenbande gesprochen hatte, die Klagenfurt mit Heroin und Kokain überschwemmt hatte.
Harte Urteile
Dementsprechend hart fielen die Urteile aus, die Richter Alfred Pasterk verkündete: zwischen 2,5 und 15 Jahren Haft, insgesamt 122,5 Jahre, zu denen noch die Strafe eines bereits verurteilten Mittäters dazugezählt werden kann: macht fast 127 Jahre! Die natürlich nicht rechtskräftig sind. Fast alle Verteidiger meldeten Nichtigkeit an. „Mein Mandant (12 Jahre, Anm.) ist verzweifelt und hat geweint“, berichtet Jurist Herwig Hasslacher, der Hoffnung daraus schöpft, dass die Abstimmung der Geschworenen mit 5:3 mitunter doch recht knapp ausgefallen ist.
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