Hilflos nach Sturz

Lebensretterin: „Habe Rufe durch die Wand gehört“

Oberösterreich
18.02.2021 07:00

„Der Mann war ansprechbar, hatte aber sehr großen Durst“, sagt der Lebensretter (38). Er war zu Hilfe geeilt, nachdem Karoline Untersberger (43) Hilfeschreie und Klopfen ihres 71-jährigen Nachbarn gehört hatte. Dieser hatte nach einem Sturz fünf Tage lang auf seine Rettung gewartet.

Die Situation für den 71-jährigen Rentner in Lenzing war schon ziemlich bedrohlich. Der Mann lag nach einem Sturz fünf Tage lang hilflos in seinem Schlafzimmer. Stark dehydriert und geschwächt mobilisierte er Dienstagfrüh offenbar noch einmal seine ganzen Kräfte und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen.

Klopfgeräusche
„Ich hab’ gegen 7 Uhr früh einen Schrei gehört, zunächst aber nicht gewusst, woher er stammt“, sagt Nachbarin Karoline Untersberger. Erst als sie später auch Klopfgeräusche vernahm, gelang es ihr, deren Herkunft zu orten. Glücklicherweise hatte die Einzelhandelskauffrau an dem Tag frei. „Normalerweise bin ich um die Zeit längst außer Haus“, betont sie. Da die Nachbarwohnung versperrt war, wählte sie den Notruf. „Bis die Polizei kam, habe ich durch die Wand hindurch versucht, dem Nachbar Mut und Trost zuzusprechen“, so die 43-Jährige.

Türschloss aufgebohrt
Der 38-jährige Polizist kam mit zwei Kollegen zum Einsatzort. „Durch die Tür habe ich gehört, dass der Mann irgendwo weiter hinten liegt, Sanitäter des Roten Kreuzes und ein Schlüsseldienst wurden beigezogen und die Tür aufgebohrt.“

Der gestürzte Pensionist war erschöpft, aber noch ansprechbar. Er wurde ins Klinikum Vöcklabruck überstellt. Untersberger: „Es geht ihm wieder besser, hoffentlich bleiben ihm keine Schäden.“

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