Zu zögerlich bestellt

EU gibt Versäumnisse bei Impfstoffbeschaffung zu

Ausland
04.02.2021 20:50

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat erstmals Versäumnisse bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen auf europäischer Ebene eingestanden. Die EU habe unterschätzt, welche Komplikationen bei der Herstellung solcher Impfstoffe auftreten können, sagte von der Leyen in einem Interview in der Freitags-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“.

Mit Blick auf Kritik, die EU habe zu zögerlich bestellt, sagte sie: „Natürlich: Ein Land kann ein Schnellboot sein. Und die EU ist mehr ein Tanker.“ Die deutsche Kommissionspräsidentin sagte weiter: „Wir haben uns sehr stark auf die Frage fokussiert, ob es ein Vakzin geben wird, also die Entwicklung.“

„Komplikationen unterschätzt“
Aus heutiger Sicht hätte man „stärker parallel über die Herausforderungen der Massenproduktion nachdenken müssen“. Die CDU-Politikerin fügte hinzu: „Wir hätten den Menschen erklären sollen, dass es vorangeht, aber langsam, und dass es bei diesen komplett neuen Verfahren Probleme und Verzögerungen geben wird. Doch wir haben unterschätzt, welche Komplikationen auftreten können.“

Die Kommission hat für die 27 EU-Mitgliedstaaten bei insgesamt sechs Herstellern bis zu 2,3 Milliarden Impfdosen geordert. Derzeit liefern die Unternehmen jedoch weniger als erhofft oder versprochen. Zuletzt hatte die EU den Impfstoffvertrag mit AstraZeneca offengelegt, die wichtigsten Stellen sind allerdings geschwärzt.

Inzwischen, so von der Leyen, gelte jedoch: „Die Richtung stimmt bei den Lieferzahlen.“ Sie betonte zudem, dass alle 27 Regierungen in die Verhandlungen mit den Pharmakonzernen eng eingebunden gewesen seien.

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