Sie sind das Markenzeichen der Provence: blaublühende, duftende Lavendelfelder soweit das Auge reicht. Heuer soll auch im Mühlviertel der Granit-Lavendel leuchten. Ein Pilotprojekt des Lebensmittel-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria erforscht Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden, um die vor allem im Südosten Frankreichs heimische Pflanze in Oberösterreich für die Lebensmittelproduktion in Bio-Qualität zu kultivieren.
Die ersten Triebe sprießen vereinzelt, denn im September 2020 wurden bereits einige Lavendelpflanzen gesetzt. Der zweite Teil der Pflanzung steht für Mai an. Sechs Bauern haben jeweils 3.000 Quadratmeter und damit insgesamt 18.000 Quadratmeter Anbaufläche für das auf drei Jahre angelegte Projekt zur Verfügung gestellt. Im Sommer wird bereits mit einer ersten kleinen Ernte des Heilkrautes gerechnet. Die Blüte soll zu Tees oder Gewürzen verarbeitet werden.
Chancen durch Klimawandel
Durch den Klimawandel sehen die Projektbetreiber die Chance, dass die wärmeliebende Pflanze im Mühlviertel eine neue Heimat finden könnte. „In Frankreich, Bulgarien und Spanien haben die Produzenten wegen der Trockenheit mit Schädlingsbefall und Ernteausfällen zu kämpfen“, sagt der Geschäftsführer der Österreichischen Bergkräutergenossenschaft, Karl Dirnberger. Er ist als Projektkoordinator für die Qualitätsprüfung und Produktentwicklung verantwortlich.
Biokompetenzzentrum Schlägl
Mit dem Lavendelanbau verfolge man das Ziel, „wirtschaftlich rentable, klimaangepasste neue Betriebszweige für die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Mühlviertel etablieren“, ergänzt Julia Hochreiter vom Biokompetenzzentrum Schlägl. Das Zentrum - ein Kooperationsprojekt des Forschungsinstituts für biologischen Landbau und des Absolventenverbands der Bioschule Schlägl - begleitet die Anbauversuche vor allem auf wissenschaftlicher und fachlicher Ebene.
Unterstützung vom Lebensmittel-Cluster
Der dritte Partner, Maschinenbauer Johannes Mittermair, entwickelt Kultivierungs-, Ernte-, und Aufbereitungstechniken. Unterstützt werden sie vom Lebensmittel-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria - etwa beim Einreichen des Förderantrags beim Land Oberösterreich sowie und bei der Koordinierung.
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