Fragen an LH Platter

Opposition sieht Impfchaos: „Kurskorrektur nötig“

Tirol
28.01.2021 09:00

Völlig alleingelassen würden Gemeinden, Ärzte und Patienten mit der Impfstrategie des Landes, kritisiert die Opposition im Tiroler Landtag. Sie fordern eine breite Diskussion über einen Plan B.

Hält die Tiroler Impfstrategie, die die Landesregierung vor zwei Wochen vorgestellt hat? Angesichts drohender Lieferengpässe bei Impfstoffen vermutet die vereinte Opposition von SPÖ, FPÖ, Liste Fritz und Neos das Schlimmste. „Wir sind hier, um aufzurütteln“, erklärten sie am Mittwoch. 37 Fragen haben sie formuliert, Antworten darauf erhoffen sie sich im Feber-Landtag – sofern eine Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmt.

Corona-Impfung auch für Genesene?
Ihr Befund zur Impfstrategie ist dramatisch: Land und Politik seien komplett überfordert. Niedergelassene Ärzte würden im Dunkeln gelassen, könnten daher Fragen von Patienten nicht beantworten. Unklar sei, wie „Risikopatient“ definiert werde. „Es herrscht Null Transparenz beim Impfen. Länder wie Spanien und Italien bekommen das mit einem Dashboard hin. Damit hätte es bei uns die Bürgermeister-Impfungen nie gegeben“, ist Dominik Oberhofer (Neos) überzeugt.

Er fordert wegen der zu erwartenden Lieferengpässe eine zielgerichtete Impfung: „Es macht keinen Sinn, jemanden zu impfen, der die Krankheit bereits durchgemacht hat und immun ist. Es geht jetzt um jede einzelne Dosis“, sagt Oberhofer und fordert flächendeckende Antikörper-Tests. Doch damit stößt er bei Schwarz-Grün seit Dezember auf taube Ohren.

SPÖ ortet chaotisches Krisenmanagement
Angesichts der offensichtlichen Impfstoff-Engpässe brauche es dringend ein Impfgesetz, „das die Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen beim Zugang zu Impfstoffen gesetzlich regelt“, kritisiert Elisabeth Fleischanderl, Gesundheitssprecherin der SPÖ Tirol, die derzeitige Impfstrategie als „unverbindliche Empfehlung der Landes- und Bundesregierung“.

VP-Klubchef erkennt „politische Show“
FP-Gesundheitssprecher Patrick Haslwanter liegen Berichte vor, wonach kurzfristig sogar Gemeindearbeiter mitgeimpft wurden. VP-Klubchef Jakob Wolf meinte am Mittwoch, der Opposition gehe es nur um politische Show. Erst am Montag habe LH Günther Platter alle Parteien zu einer Besprechung eingeladen. „Fragen wurden kaum gestellt!“

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