„Harmony OS“

Huawei-Betriebssystem ist in Wahrheit auch Android

Digital
28.12.2020 12:08

Aufgrund von US-Sanktionen ist Huawei derzeit von Diensten des US-Internetkonzerns Google abgeschnitten: Das Betriebssystem Android dürfen die Chinesen zwar nutzen, zum Unmut der Kunden nicht aber Googles Play Store oder andere Tools des Internetkonzerns. Als Reaktion hat Huawei ein eigenes Betriebssystem namens Harmony OS angekündigt, bei dem es sich laut Informationen aus Entwicklerkreisen aber auch um nichts anderes als eine angepasste Android-Version handeln soll.

Das berichten Entwickler im Forum XDA Developers, die einen Blick auf eine Betaversion des Huawei-Betriebssystems Harmony OS 2.0 werfen konnten. Ihnen zufolge beruhe das Huawei-System auf Android, sei also kein eigenes Betriebssystem, sondern eine unternehmenseigene Android-Version, wie sie etwa auch Amazon auf seinen Fire-Tablets verwende.

Betaversion bringt neue Erkenntnisse
Huawei hatte Harmony OS im Herbst 2019 angekündigt, gab bislang allerdings nur wenige Informationen zu seinem Betriebssystem-Projekt bekannt. Mit der jüngst veröffentlichten Betaversion können Entwickler die Software nun selbst unter die Lupe nehmen.

Im XDA-Developers-Forum erzählen Harmony-OS-Tester von ihren Erfahrungen: Einer berichtet, dass sich Harmony OS bei der Installation von Android-Apps ganz ähnlich verhalte wie Android. Ein weiterer hat die Verzeichnisstruktur des Betriebssystems analysiert und festgestellt, dass das Betriebssystem zentrale Android-Bestandteile enthält, berichtet „Golem“.

Umgebautes Android mit Huawei statt Google
Es ist also davon auszugehen, dass es sich bei Harmony OS um ein umgebautes Android handelt, bei dem Huawei - wie Amazon bei seiner Interpretation - die Google-Dienste durch eigene Angebote wie den App-Markt App Gallery ersetzt. In China gibt es bereits Handys mit Huaweis Harmony OS. Wann das Betriebssystem in Europa starten soll, ist noch unbekannt.

Mit Harmony OS versucht der durch US-Sanktionen schwer gebeutelte Huawei-Konzern unabhängiger von ausländischer Software zu werden. Die derzeit auf Huawei-Smartphones fehlenden Google-Dienste sind für den chinesischen Hightech-Konzern allerdings nur eines von mehreren Problemen, die durch US-Sanktionen ausgelöst werden. So fehlen Huawei auch zentrale Smartphone-Bauteile wie Prozessoren, weil die US-Regierung ausländischen Unternehmen Lieferungen an Huawei untersagt hat, wenn bei der Produktion der Komponenten US-Technologie zum Einsatz kommt.

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