„Zeit reif für Frau“

Dornauer für Bures als Hofburg-Kandidatin der SPÖ

Tirol
28.12.2020 06:24

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer hätte gerne, dass ab dem Jahr 2022 eine Parteikollegin - und damit erstmals eine Frau - in der Hofburg amtiert: Er empfehle seiner Partei jedenfalls eine eigene Kandidatur bei der dann anstehenden Bundespräsidentschaftswahl, sagte Dornauer. Er hat auch schon eine Favoritin: die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures. Diese sei eine „überaus geeignete Kandidatin“ und „eine der verdientesten Politikerpersönlichkeiten Österreichs“.

„Ich persönlich halte die Zeit reif für eine Frau auf dem Chefsessel im Land“, so der Landesparteichef im Gespräch mit der APA. Die rote Kandidatur solle „im Laufe des nächsten Jahres“ fixiert werden, gab der Tiroler Vorsitzende seinen Parteifreunden mit auf den Weg.

Erster roter Promi für eigenen SPÖ-Kandidaten
Dornauer ist damit der erste prominente Sozialdemokrat, der sich auch im Falle einer Wiederkandidatur des derzeitigen Staatsoberhaupts Alexander Van der Bellen im Frühjahr 2022 für einen eigenen SPÖ-Kandidaten ausspricht.

„Eine der prägenden Figuren der jüngeren Republikgeschichte“
Der Tiroler SPÖ-Chef sang ein wahres Loblied auf Bures: Die 58-jährige langjährige Spitzenpolitikerin sei „eine der prägenden Figuren der jüngeren Republikgeschichte“. „Sie war aus meiner Sicht zu Unrecht zurückhaltend, als sie meinte, die SPÖ bräuchte keine eigene Kandidatur und könne womöglich Alexander Van der Bellen bei einer Wiederkandidatur unterstützen“, so Dornauer.

„Bures hat immer Kante gezeigt“
Bures hat immer Kante gezeigt und Position bezogen, wenn es gesellschaftspolitisch notwendig war“, meinte der Landesparteivorsitzende weiter. Die frühere Ministerin sei immer aufgefallen „durch Respekt gegenüber den Organen unserer Republik, Besonnenheit und Weitblick“. „Das sind genau jene Attribute, die eine Präsidentin haben muss“, rührte Dornauer schon einmal ordentlich die Wahl-Werbetrommel.

Bures glaubt an SPÖ-Unterstützung für Van der Bellen
Bures selbst hatte zuletzt erklärt, sie glaube, „dass die Sozialdemokratie, falls er noch einmal antritt, Alexander Van der Bellen unterstützen wird“.

Bei Dornauer scheint derzeit jedenfalls das Motto „Frauen an die Macht“ zu lauten: „Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, dass weibliche Führung in der aktuellen Corona-Krise oftmals die bessere Führung ist, wenn man beispielsweise nach Deutschland oder auch zu Jacinda Ardern nach Neuseeland blickt“, so Tirols oberster Roter, der laut eigenen Angaben „durchaus selbstkritisch gegenüber männlicher Führungskultur“ sei.

Dornauer: „Gesellschaft driftet immer weiter auseinander“
Derzeit fehle in Österreich unter anderem ein wirksamer Schutz der Demokratie. „Wer mahnt denn aktuell einen Sebastian Kurz und kritisiert die massiven Eingriffe in unsere Grund- und Freiheitsrechte?“, vermisste Dornauer bei Van der Bellen entsprechende Aktivitäten. Man brauche „dringend eine starke Sozialdemokratin, die ein Gegengewicht zu dieser Regierung darstellt“. Schließlich drifte die Gesellschaft immer weiter auseinander, ortete Dornauer.

SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner hatte eine SPÖ-Präsidentschaftskandidatur vor Kurzem offengelassen. Gleichzeitig erinnerte sie aber auch daran, dass in der Zweiten Republik SPÖ oder ÖVP nie einen Kandidaten aufgestellt haben, wenn sich ein amtierender Präsident um die Wiederwahl beworben hat.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele