Hunderte Festnahmen

Minsk: Polizisten prügelten auf Demonstranten ein

Ausland
29.11.2020 20:38

Tausende Menschen haben in Weißrussland friedlich gegen Präsident Alexander Lukaschenko protestiert, der sich an sein Amt klammert. Bei den Sonntagsdemonstrationen gingen Sicherheitskräfte erneut zum Teil rabiat vor. Es kam zu Hunderten Festnahmen.

Die größten Aktionen gab es in der Hauptstadt Minsk. Dort versammelten sich Demonstranten zunächst in ihren Wohnvierteln und schlossen sich dann zu größeren Protestzügen zusammen. Viele trugen bei Schneefall die historischen weiß-rot-weißen Fahnen.

In Videos war zu sehen, wie Sicherheitskräfte Demonstranten bis in die Innenhöfe von Wohnanlagen verfolgten. Immer wieder wurden Menschen in Kleinbusse gezerrt. Medien berichteten zudem über den Einsatz von Tränengas und Blendgranaten. Auch in anderen Städten forderten die Menschen Lukaschenkos Rücktritt.

Das Menschenrechtszentrum Wesna listete die Namen von mehr als 330 Festgenommenen auf. Die Polizei sprach am Abend von etwa 250 Festnahmen. Am vergangenen Sonntag waren es etwa 300, in der Woche davor rund 1000 gewesen. Die größten Aktionen gab es in der Hauptstadt Minsk. Dort versammelten sich Demonstranten zunächst in ihren Wohnvierteln und schlossen sich dann zu größeren Protestzügen zusammen.

Taktik komplett geändert
Mit der Änderung der Taktik und mehreren Protestorten reagierten die Teilnehmer auf die regelmäßige, gewaltsame Niederschlagung ihrer Demos und die Hunderten Festnahmen in den vergangenen Wochen. Viele Oppositionsanhänger berichteten von Folter und Misshandlungen während ihrer Haft.

Sicherheitskräfte drangen sogar in Innenhöfe vor
In Videos war zu sehen, wie Sicherheitskräfte Demonstranten bis in die Innenhöfe von Wohnanlagen verfolgten. Immer wieder wurden Menschen in Kleinbusse gezerrt. Medien berichteten zudem über den Einsatz von Tränengas und Blendgranaten. Auch in anderen Städten forderten die Menschen Lukaschenkos Rücktritt.

Krise seit Wahl
Belarus steckt seit der Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise. Der 66-jährige Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen. Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an. Die Opposition sieht die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja als wahre Gewinnerin.

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