Von Nerzen übertragen

200 Dänen mit mutiertem Coronavirus infiziert

Ausland
06.11.2020 12:12

In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit einer ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Mutation des Coronavirus infiziert. Das teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag mit. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland, in der es besonders viele Nerzfarmen gibt, nachgewiesen.

Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Das sogenannte Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit in Entwicklung befindlichen Impfstoffe möglicherweise weniger gut gegen diese Variante wirken.

Gekeulte Nerze auf einer Nerzfarm in Farre in Süden der Region Jütland (Bild: APA/AFP/Ritzau Scanpix/Mette Moerk)
Gekeulte Nerze auf einer Nerzfarm in Farre in Süden der Region Jütland

Coronavirus in 216 Nerz-Farmen gefunden
Die fortgesetzte Nerzzucht stelle während einer anhaltenden Corona-Pandemie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte das Gesundheitsinstitut. Eine hohe Anzahl von Nerzfarmen habe mehr Infektionen beim Menschen zur Folge und eine hohe Zahl infizierter Nerze erhöhe das Risiko für Virusmutationen, gegen die die derzeit entwickelten Impfstoffe eventuell nicht schützen. Landesweit wurde SARS-CoV-2 bereits in 216 Nerz-Zuchtanlagen gefunden.

In sieben Regionen in Nordjütland sind die Menschen nun aufgefordert, in ihren Gemeinden zu bleiben. Der öffentliche Nahverkehr wird ab Montag eingestellt, Restaurants, Schwimmbäder und Fitnessstudios müssen schließen.

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