Angst vor Mutationen

Dänemark tötet wegen Coronavirus Millionen Nerze

Ausland
04.11.2020 18:17

Aus Sorge vor den Folgen für kommende Impfstoffe gegen das Coronavirus werden in Dänemark alle Nerze getötet. Das hat Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwochnachmittag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt gegeben. Dabei geht es um Millionen von Tieren. Das Fell der Nerze ist unter anderem für Pelzmäntel beliebt.

Der Erreger SARS-CoV-2 sei unter Nerzen mutiert und wurde von diesen auf den Menschen übertragen, sagte die Regierungschefin. Das Problem daran sei, dass diese Mutation dafür sorgen könnte, dass ein künftiger Corona-Impfstoff nicht seine erhoffte Wirkung entfalte.

Züchter werden von Regierung entschädigt
Bei zwölf Menschen im Norden Jütlands sei bereits eine mutierte Version des Coronavirus SARS-CoV-2 festgestellt worden, erläuterte Frederiksen. Zugleich warnte sie davor, dass die Mutation sich nicht nur auf weitere Teile Dänemarks, sondern auch im Rest der Welt ausbreiten könnte. Die Züchter werden entschädigt, wie Lebensmittelminister Mogens Jensen sagte.

Covid-19-Fälle auf mehr als 200 Farmen
Dänemark ist der weltweit größte Produzent von Nerzfellen. Im Land gibt es derzeit 1139 Zuchtfarmen und etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Nach Angaben der dänischen Behörden sind bereits auf mehr als 200 Farmen Corona-Fälle festgestellt worden. Auf 67 Farmen wurde der Pelztierbestand bereits getötet.

Auch in Niederlanden werden Nerze getötet
Die Niederlande, wo es rund 150 Nerzfarmen - vorwiegend im Osten des Landes - gibt, hatten nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten. Unabhängig von der Covid-19-Pandemie müssen alle niederländischen Nerzfarmen laut Gerichtsbeschluss bis 2024 den Betrieb einstellen.

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