Unwetter in Italien
Angespülte Leichen stammen vermutlich von Friedhof
Nach den heftigen Unwettern in Frankreich in Norditalien ist das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Todesopfer noch immer unklar. Bei den angespülten Körpern an der ligurischen Küste könnte es sich allerdings um Friedhofsleichen handeln - die Verstorbenen sahen offenbar so aus, als wären sie nicht erst seit Kurzem tot.
Auch am Montag hatten die Retter noch keinen Überblick zum vollen Ausmaß der Schäden und zur Zahl der Toten. Letztere ist in Italien eventuell nicht so hoch wie zunächst angenommen. Bei den sechs Leichen, die an der Küste gefunden wurden, könne es sich um bestattete Franzosen handeln, die von den Wassermassen aus ihrer Ruhestätte gespült wurden - das vermuten zumindest italienische Einsatzkräfte.
Der Präfekt des von den Unwettern schwer getroffenen französischen Departements Alpes-Maritimes, Bernard Gonzalez, teilt diese Einschätzung. Es handle sich nicht um jetzt gerade gestorbene Menschen, erklärte der Beamte. Inklusive der angespülten Leichen registrierte Italien neun Todesopfer.
Gonzalez bestätigte frühere Informationen, wonach im Departement ein Toter in einem Auto in dem Ort Saint-Martin-Vesubie gefunden wurde. Viele Häuser wurden dort zerstört. Acht Menschen sind demnach weiter vermisst. Darüber hinaus gelten 13 Menschen als vermutlich vermisst - in diesen Fällen seien die Zeugenaussagen weniger verlässlich, sagte er der Agentur.
Menschen wurden aus Bergen über Nizza geflogen
In der teils verwüsteten Region der Berge über Nizza waren Helfer und Hubschrauber fast pausenlos unterwegs, um Menschen mit Wasser und Essen zu versorgen. Lastwagen fuhren auf provisorisch hergerichteten Wegen, wie französische Medien am Montag berichteten. Es waren immer noch rund 1000 Feuerwehrleute im Einsatz. Informationen, wonach Staatschef Emmanuel Macron Mitte der Woche ins Krisengebiet im äußersten Südosten des Landes kommen will, wurden vom Elyseepalast zunächst nicht bestätigt.
Satellit soll helfen, Schäden zu beurteilen
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sicherte in Brüssel Frankreich und Italien Unterstützung zu. Der europäische Satellit Copernicus sei aktiviert worden, um dem Zivilschutz in beiden Ländern zu helfen. Satellitenbilder des Copernicus-Dienstes können helfen, die Schäden besser zu beurteilen.
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