Festnahmen bei Razzien

Fast 100 Inder an vergiftetem Alkohol gestorben

Ausland
02.08.2020 16:50

Weil viele Spirituosenläden in Indien wegen Corona geschlossen sind, haben mehrere Einwohner zu eigenen, illegal gebrauten Ersatzgetränken gegriffen - mit tödlichen Folgen. Bis Sonntag wurden 98 Tote gemeldet, hauptsächlich arme Bauern und Arbeiter. Die Polizei beschlagnahmte daraufhin bei Razzien in verschiedenen Dörfern Hunderte Liter illegal gebrauten Alkohols und nahm zahlreiche Menschen fest. 

Bei den Razzien wurden Eigentümer örtlicher Brauereien sowie Händler, die mutmaßlich in Verbindung mit dem illegalen Handel stehen, festgenommen. Die Regierung von Punjab kündigte an, die Hersteller hart zu bestrafen.

Geschäft mit illegal gebrautem Alkohol floriert
In Indien floriert das Geschäft mit illegal gebrautem Alkohol, weil er deutlich günstiger ist als der kommerziell produzierte. Er enthält aber oft Methanol, eine Chemikalie, die beispielsweise in Frostschutzmittel verwendet wird. Jährlich sterben im 1,3-Milliarden-Einwohner-Land laut Regierungsangaben rund tausend Menschen nach dem Genuss solchen Alkohols.

Die meisten Toten gab es mit 75 im Bezirk Tarn Taran, wie die Polizei weiter mitteilte. In den Städten Amritsar und Batala starben bisher 23 Menschen. Mitglieder der Oppositionspartei Aam Aadmi hielten Proteste in verschiedenen Orten von Punjab ab und warfen der Regierung „Fahrlässigkeit“ vor, die zum Tode der meist armen Menschen geführt habe.

Indien stark von Coronavirus betroffen
Indien ist eines der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Länder der Welt. Am Freitag überschritt die Zahl der Todesopfer die Marke von 35.000, damit starben auf dem Subkontinent mehr Menschen an dem Virus als in Italien. Rund 1,63 Millionen Menschen sind mit Corona infiziert, höher sind die Zahlen nur in den USA und Brasilien.

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