Slowene schlug zu

Rabiater Zöllner soll Österreicher verprügelt haben

Österreich
19.08.2010 19:50
Eine Woche Traumurlaub in Kroatien, den Kopf noch voller Urlaubsbilder, und dann das: Der 24-jährige Thomas K. (Name geändert) wurde an der kroatisch-slowenischen Grenze Opfer eines aggressiven Prügel-Zollbeamten. Zuerst schlug der Mann auf den verdutzten Touristen ein, zerrte ihn dann in ein dunkles Kammerl. Bis die Botschaft einschreiten musste. Die slowenischen Behörden gaben sich am Freitag unwissend.

"Ich habe mich verhalten wie jeder andere Tourist auch", erklärt der 24-Jährige. "Ich war mit Freunden nach einer Woche auf Hvar auf dem Heimweg nach Wien." An der Grenze wurden die Pässe kontrolliert, auch Thomas K. zeigte seinen her. "Plötzlich ist die Situation grundlos eskaliert", schildert der Wiener. "Ich konnte ihn nicht verstehen, weil er slowenisch sprach. Auf einmal packte er mich am Arm und schlug mir mehrmals ins Gesicht." Immer wieder soll er versucht haben, den Hieben auszuweichen.

Dann ging der Terror weiter, wie der Österreicher schildert. Thomas K.: "Nach dem Übergriff schleppte mich der Zollbeamte in einen anderen Raum, in dem er wie in Kriminalfilmen die Jalousien hinunterzog."

Freunde alarmierten Botschaft
Doch die Freunde des Geprügelten reagierten schnell und alarmierten die Botschaft in Laibach. Erst als die Telefone bei den Zöllnern heiß liefen, hörte der Grenz-Horror auf. Dann soll dem Opfer angeboten worden sein: Entweder er bezahlt eine Strafe von 900 Euro - oder er bewahrt Stillschweigen über diese Vorkommnisse. Der Angestellte: "Mir wurde später vorgeworfen, ich soll versucht haben, zu Fuß über die Grenze zu laufen. Unsinn! Erstens habe ich einen Pass, und zweitens hätten die Überwachungsvideos dies dokumentieren müssen."

Fazit des Traumurlaubes: Statt Erholung eine von Ärzten attestierte vorübergehende Arbeitsunfähigkeit. Anzeige gegen den rabiaten Zöllner wird erstattet.

Slowenische Behörden geben sich unwissend
Den Behörden in Laibach (Ljubljana) sind die Prügel-Vorwürfe unbekannt. Am Freitag erklärten sowohl Zollbehörde als auch Polizei in Laibach, dass sie keine Kenntnis von einem solchen Zwischenfall hätten. "Aufgrund der Informationen konnten wir von den zuständigen Polizeibehörden nicht feststellen, ob der Zwischenfall tatsächlich passierte. Wir haben die österreichischen Behörden um zusätzliche Informationen ersucht, falls sie diese haben. Wenn wir diese erhalten, werden wir Ihnen eine Antwort geben können", sagte der Pressesprecher der Generalpolizeibehörde.

Bei der Zollbehörde hieß es: "Nach unseren Informationen war in dem Vorfall, denn die Kronen Zeitung schildert, bestimmt kein Zollbeamter verwickelt. In unserer Evidenz gibt es keinerlei Einträge über den angeblichen Zwischenfall, daher können wir die Umstände des Vorfalls und die Angaben nicht kommentieren."

von Michael Pommer (Kronen Zeitung) und krone.at

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