Frist bis 1. Mai

Zu viel im Tank: Winterbenzin blockiert Spritlager

Motor
08.04.2020 17:44

Europas Tankstellen werden ihre Winter-Kraftstoffe nicht los. Weil im Zuge der Corona-Krise die Sprit-Nachfrage eingebrochen ist, werden die Lager der Mineralölkonzerne nicht rechtzeitig zum 1. Mai leer. Ab dann darf in den meisten EU-Staaten eigentlich nur noch Sommer-Kraftstoff verkauft werden.

(Bild: kmm)

Erste EU-Mitgliedsländer schlagen deshalb bereits eine Verschiebung der Umstellung vor, in den USA ist der Wechsel auf Sommer-Sprit bereits auf Ende Mai verschoben worden. Für Autofahrer könnte das allerdings Probleme bedeuten, befürchtet der europäische Kfz-Industrieverband ACEA. Vor allem Winter-Benzin bekommt modernen Motoren und Abgassystemen bei höheren Temperaturen demnach schlecht. Zu den möglichen Folgen zählen Motorausfälle, Startprobleme und erhöhte Emission von Benzindämpfen.

Kraftstoffe - sowohl für Otto- als auch für Dieselmotoren - haben im Winter eine andere Zusammensetzung als im Sommer, damit die Motoren bei den unterschiedlichen Außentemperaturen optimal anspringen und laufen. Im Winter ist beispielsweise der Anteil von flüchtigen Substanzen im Benzin höher, damit der Kraftstoff auch bei Minusgraden ausreichend zündfähig bleibt. Für den Sommer hingegen wird der flüchtige Anteil herabgesetzt, damit sich in den Kraftstoffleitungen keine Blasen bilden.

Für die Umstellung von Winter- auf Sommer-Kraftstoff schreiben die EU-Staaten bestimmte Zeiträume vor: Ab Mitte März dürfen die Tankstellen bereits auf Sommer-Sprit umrüsten, ab 1. Mai muss dieser an allen Zapfsäulen verfügbar sein. In einigen kälteren Staaten gilt der 1. Juni als Stichtag. Anfang Oktober wird dann wieder Winter-Sprit verkauft, ab Mitte November darf nur noch die Winterware abgegeben werden.

Die Corona-Krise bringt das eingespielte Saisonsprit-Timing nun durcheinander. Und auch an anderer Stelle sorgt der Rückgang des Reiseverkehrs für Probleme: So sind auch die Lagerbestände für Flugzeug-Kerosin aktuell übervoll. Erste Staaten fordern laut ACEA, den Kraftstoff mit Diesel zu mischen und an die Tankstellen in Europa auszuliefern. Der Verband warnt in diesem Zusammenhang vor möglichen Schäden an Motoren und Abgasreinigungssystemen moderner Autos.

(SPX)

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