Wer sind im kommenden Jahr die einflussreichsten Menschen in Europa? „Politico“ hat ein Ranking jener 28 Politiker erstellt, die nach Ansicht des Magazins 2026 die Richtung des alten Kontinents maßgeblich bestimmen werden. Dabei sorgt nicht nur Platz eins für Staunen.
Gleich beim ersten Platz der „Klasse von 2026“ musste das einflussreiche Polit-Magazin seine eigenen Regeln brechen. Denn er gehört einem Nicht-Europäer – US-Präsident Donald Trump. Denn vom Anbandeln mit Putin übers Abkanzeln von Selenskyj bis zur neuen US-Sicherheitsstrategie: Seit Amtsantritt im Jänner hat die „transatlantische Schockwelle“, wie „Politico“ Trump nennt, Europa vor sich hergetrieben.
„Europa weiß nicht, was es tun soll“
Und es sieht nicht so aus, als würde sich das 2026 ändern. Warum er so viel Macht auf Europa ausüben kann, darüber mutmaßte der US-Präsident selbst in einem Interview mit dem Magazin: Er halte das politische Führungspersonal „für schwach“. Sie wollten politisch korrekt sein, wüssten aber nicht, was sie tun sollten.
Den Fantasien von Trump über einen EU-Austritt Österreichs erteilten die Regierungsspitzen eine deutliche Absage. Man verbiete sich Zurufe zu innenpolitischen Angelegenheiten. Viel Einfluss auf Europa üben die heimischen Politiker aber nicht aus: Kein einziger Österreicher findet sich unter den 28 Ausgewählten.
Dänische Regierungschefin auf Platz 2
Dabei landet auf Platz zwei die Regierungschefin eines kleineren Landes: Mette Frederiksen, sozialdemokratische Ministerpräsidentin von Dänemark. Sie wird für ihre harte Migrationspolitik und ihr Eintreten für mehr Unabhängigkeit bei Europas Verteidigungsfähigkeit hervorgehoben. Außerdem habe sie im Konflikt um Grönland Trump die Stirn geboten.
Platz 3: Friedrich Merz
Erst auf Platz drei landet im „Politico“-Ranking mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz ein Regierungschef eines großen EU-Landes. Während es innenpolitisch heiß hergeht, etwa bei der Rentenreform, lasse Merz außenpolitisch die Muskeln spielen, indem er für ein Ende der Abhängigkeit von den USA und den Zugriff auf eingefrorene russische Vermögen eintrete.
Le Pen und Putin auf 4 und 5
Auf Platz vier folgt die rechte französische Politikerin Marine Le Pen, die 2026 auf ein Comeback hofft und mit ihrer Partei auf Neuwahlen schielt. Dahinter kommt der russische Präsident Wladimir Putin, der mit Aggressionen und Sticheleien für Unruhe in Europa sorgt.
Hier können Sie die gesamte Liste sehen:
„Kopfweh“ Orbán
Weiter unten auf der Liste befindet sich auf Platz 12 der ungarische Premier Viktor Orbán, der wenig schmeichelhaft, aber nicht unzutreffend als „Kopfweh“ Europas bezeichnet wird, weil er immer wieder ausschert. Auf Platz 14 landet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der enorm unter Druck steht.
In der Liste finden sich aber nicht nur Politiker. So liegt auf Platz 15 der französische Ökonom Gabriel Zucman, der für die Besteuerung von Superreichen eintritt und auf Platz 18 Daniel Ek, der schwedische Unternehmer, der mit Ende des Jahres als CEO von Spotify geht und mit einem Investment in deutsche KI-Waffen für Aufsehen sorgte.
FIFA-Boss „wertvollster Spieler“
Ganz unten auf Platz 28 im Ranking findet sich der „wertvollste Spieler“, FIFA-Chef Gianni Infantino. Während sich Europas Spitzenpolitiker im Umgang mit dem sprunghaften Trump schwertun, habe Infantino bei der WM-Auslosung gezeigt, wie man den US-Präsidenten umgarnen muss, um etwas zu erreichen. Womöglich ein guter Rat an Europas Politiker für 2026 ...
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