Prognose-Landkarten

Facebook will Ausbreitung von Covid-19 vorhersagen

Digital
07.04.2020 15:29

Das soziale Netzwerk Facebook will Forscher mit den gesammelten Daten seiner Nutzer im Kampf gegen Covid-19 unterstützen und hat Werkzeuge erstellt, die bei der Vorhersage der weiteren Ausbreitung helfen sollen. Die Daten seien anonym, betont Facebook und präsentiert einige Beispielkarten.

Facebook hat schon vor rund einem Jahr mit seinen „Disease Prevention Maps“ Schlagzeilen gemacht, nun sollen die Seuchenlandkarten des sozialen Netzwerks im Kampf gegen Covid-19 helfen. Auf Basis der gesammelten Nutzerdaten zeigt Facebook auf den Karten, wie wahrscheinlich es ist, dass Personen aus einer bestimmten Region in Kontakt mit Bewohnern anderer Regionen kommen, wie sich die Mobilität der Nutzer in einer von Covid-19 befallenen Region entwickelt und wie gefährlich es ist, dass sich die Krankheit von einer Region in die andere ausbreitet, weil die Bewohner einer Gegend viele Freunde in einer anderen haben.

Hier sehen Sie Facebooks Prognosekarten im Detail:

„Co-location Maps“ geben auf Basis von Facebook-Daten Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person aus Region A in Kontakt mit einer Person aus Region B kommt. Solche Karten geben Auskunft über den Personenverkehr in einem Land und ermöglichen damit Prognosen, wohin sich eine Krankheit mit großer Wahrscheinlichkeit als nächstes ausbreitet.

„Movement Range Trends“ nennt Facebook die Analyse der Bewegungsprofile seiner Nutzer. Hier geht es im Wesentlichen darum, zu überprüfen, ob sich eine Bevölkerung an die Ausgangsbeschränkungen hält, der soziale Kontakt also tatsächlich minimiert wird. Solche Analysen wurden auch in Österreich bereits durchgeführt, die anonymisierten Daten lieferte der Mobilfunker A1 an die Regierung.

Beim „Social Connectedness Index“ wird analysiert, wie viele Facebook-Freundschaften zwischen verschiedenen Regionen gepflegt werden. Je mehr, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Krankheit von einer Region in eine andere ausbreitet.

Symptom-Umfrage in den USA angelaufen
Neben den sozialen Netzwerkanalysen, mit denen Facebook bei der Vorhersage der Covid-19-Ausbreitung helfen will, hat das Unternehmen in den USA noch eine andere Initiative gestartet. Dort erhebt man gemeinsam mit der Carnegie Mellon University in einer Umfrage unter Facebook-Nutzern, ob diese Covid-19-Symptome erleben - und hofft, auf diese Weise eine „Heatmap“ erstellen zu können, in der aufscheint, wo besonders viele Nutzer über Symptome klagen, die eine Covid-19-Erkrankung nahelegen.

Facebook liefert Daten an Dutzende Partner
Die gesammelten Daten will Facebook mit Dutzenden Einrichtungen in aller Welt teilen - unter anderem der Harvard School of Public Health in den USA, der Tsing Hua University in Taiwan, der Universität Pavia in Italien und Organisationen wie der Bill & Melinda Gates Stiftung oder der Weltbank.

Der Schutz der Privatsphäre der Nutzer sei auch im Kampf gegen Covid-19 oberstes Gebot, betont der von Datenschutzskandalen gebeutelte Facebook-Konzern. Man nutze stets nur zusammengefasste Daten, die keine Rückschlüsse auf den Einzelnen zulassen und unternehme große Anstrengungen, um die Daten zu anonymisieren.

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