In der Bundeshauptstadt gibt es in der Corona-Krise nach wie vor Personen, „die die Lage nicht ernst nehmen oder nicht ernst nehmen wollen und bewusst behördliche Anweisungen ignorieren“, konstatierte Freitagmittag Paul Eidenberger, der Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion. Die Polizei hat daher damit begonnen, bei Verstößen gegen die Anti-Corona-Bestimmungen härter durchzugreifen.
Der Streifendienst wurde am Freitag um rund ein Fünftel verstärkt, um Personen zunächst abzumahnen, die gruppenweise im Freien unterwegs sind, den Mindestabstand von einem Meter nicht einhalten oder die Absperrung von Flächen wie Fußballkäfigen, Beachvolleyballplätzen oder Skater-Anlagen ignorieren. „Die Anzeigen sind in den letzten Tagen rapide angestiegen“, berichtete Eidenberger. Seit Inkrafttreten der gesetzlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 hat es in Wien rund 550 Anzeigen gegeben, darunter eine erste strafrechtliche.
Beisl in Meidling war geöffnet
„Die Akzeptanz der Verhaltensregeln ist bei der Bevölkerung überwiegend vorhanden“, berichtete Eidenberger vor Journalisten am Donaukanal, der Freitagmittag von Beamten der Bereitschaftseinheit (BE) und Bezirkskräften bestreift wurde. Mehrere Lokale - etwa ein Beisl in Meidling - hätten sich jedoch nicht an die angeordnete Betriebssperre gehalten. Die Betreiber müssen nun mit Geldbußen von bis zu 30.000 Euro rechnen.
Grillfeier auf Donauinsel aufgelöst
Auf der Donauinsel, wo laut Eidenberger am frühlingshaften Donnerstagnachmittag Zigtausende unterwegs waren, musste eine größere Grillfeier aufgelöst werden. In einem Skaterpark wurden mehrere Jugendliche zur Anzeige gebracht, nachdem die Gruppe zunächst weggewiesen wurde, wenig später zurückkam und neuerlich auf der Anlage ihrem Vergnügen nachging.
„Nicht zur Gruppenbildung beitragen“
Wem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, der „soll eine Runde um den Block gehen, einen Spaziergang in den nächsten Park machen, aber nicht in den Prater oder auf die Donauinsel fahren und zur Gruppenbildung beitragen“, riet Eidenberger. In Parks sei bis auf Weiteres auch ein kurzes Verweilen erlaubt, „man sollte sich aber fragen, ob das unbedingt notwendig ist“. Die Exekutive gehe nach dem Motto Dialog - Deeskalation - Durchsetzen vor, wer sich nicht an die Spielregeln in der Corona-Krise hält, müsse mit Sanktionen rechnen.
Das ist auch deshalb möglich, weil es bei der Wiener Polizei vorerst nur einige wenige Ausfälle bzw. häusliche Absonderungen wegen des Coronavirus gibt. Daher können am Wochenende rund 20 zusätzliche Funkstreifen die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen im öffentlichen Raum kontrollieren. „Das werden wir auch tun und mit Lautsprecherdurchsagen auf die Bestimmungen aufmerksam machen“, sagte Eidenberger,
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