Deutscher verhaftet
Nach WM-Streit: Verdächtiger stellt sich auf Mallorca
"Wir hatten frühzeitig Hinweise darauf, dass sich der Verdächtige Richtung Mallorca abgesetzt hatte", sagt Hannovers Polizeisprecher Heiko Steiner. Spanische Medien berichteten, der Gesuchte habe sich in der Wohnung seines Stiefvaters in Palma de Mallorca versteckt. Dieser habe ihn dazu überreden können, zur Polizei zu gehen. Vor dem Untersuchungsrichter soll der 42-Jährige sich schuldig bekannt haben.
Streit um WM-Titel eskalierte
Am Montagmorgen hatte der 42-jährige Deutsche in einem Lokal im Rotlichtviertel von Hannover zwei Italiener mit Kopfschüssen getötet. Nach einem Streit über die Zahl der deutschen und italienischen WM-Erfolge hatte der Deutsche das Lokal verlassen unter dem Vorwand, Geld holen zu müssen. Als er zurück kam, feuerte er auf die beiden italienischen Fußballfans. Eines der beiden Opfer erlag noch am Tatort seinen Verletzungen, der andere Mann verstarb in der Nacht auf Dienstag im Krankenhaus. Einer der beiden hatte ein Trikot der italienischen Nationalmannschaft getragen. Die beiden Italiener arbeiteten in einem benachbarten italienischen Restaurant und waren nach Feierabend in der Kneipe ein Bier trinken gegangen.
Nach der Tat hatte der mutmaßliche Täter, der auf der Flucht von einer Überwachungskamera gefilmt worden war, die Waffe in einen Mistkübel geworfen, wo sie dann von der Polizei sichergestellt werden konnte. Offenbar hatte der Deutsche noch ein Flugzeug nach Mallorca erwischt, bevor die Polizei seine Identität ermittelt hatte.
Baldige Auslieferung geplant
"Wir haben keine Zweifel, dass der Verdächtige schnell nach Deutschland ausgeliefert wird", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Irene Silinger. Schließlich sei der Mann mit einem europäischen Haftbefehl wegen zweifachen Mordes gesucht worden. Zuständig für die Auslieferung ist der Nationale Gerichtshof in Madrid. Die deutsche Anklagebehörde wirft dem 42-Jährigen Mord aus Heimtücke und niederen Beweggründen vor. Zudem soll er aus Mordlust gehandelt haben, weil er seine Opfer sterben sehen wollte.
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