AMS OÖ bilanziert:

„Rund 124.000 Personen kommen im Jahr zu uns“

Oberösterreich
03.01.2020 15:30

In der Bilanz 2019 liegt die Arbeitslosenquote bei 4,8 Prozent. „Das ist ziemlich gut! “, freut sich AMS-Chef Gerhard Straßer (61) und er gibt in der „Krone“ einen Ausblick auf die Arbeitsmarktentwicklung 2020. Er spricht über ein erfolgreiches Vermittlungsmodell und auch darüber, dass Gewalt am AMS ein Thema bleibt.

„Krone“: Ihre Prognose für 2020?
Gerhard Straßer: Im Industriebereich wird die Beschäftigung im ersten Halbjahr zurückgehen, vor allem Zeitarbeiter werden freigestellt, der Beschäftigtenstand selbst bleibt stabil. In der Autobranche kann man nicht lange vorausschauen. Wir wissen nicht, was Trump oder China machen oder was der Brexit bringt. Aus jetziger Sicht erwarte ich 2020 einen leichten Anstieg auf 4,9 Prozent.

„Krone“: Wie viele Personen konnte das AMS vermitteln?
Gerhard Straßer: Wir haben in Oberösterreich derzeit 680.000 Beschäftigte und bekommen über 90.000 offene Stellen pro Jahr gemeldet. Rund 124.000 Personen - das ist fast jeder fünfte Beschäftigte - kommen im Jahr zum AMS, zirka 80.000 werden vermittelt. Der Schlüssel für die Zukunft bleibt die Qualifikation.

„Krone“: Ein neues Erfolgsformat beim AMS?
Gerhard Straßer: Die „Arbeitserprobung“ für Menschen, die nicht so einfach einen Job finden: Ein Betrieb kann einen möglichen Mitarbeiter drei Tage testen, der Arbeitssuchende kann umgekehrt drei Tage schnuppern und bleibt beim AMS versichert. Eine Riesenchance, unkompliziert einen Fuß in den Betrieb zu bekommen! Ungefähr zwei Drittel werden in ein Dienstverhältnis übernommen.

„Krone“: Es ist ein offenes Geheimnis, dass auch am AMS Gewalt zwischen Kunden und Beratern steigt. Wie gehen Sie damit um?
Gerhard Straßer: Wir haben 15 Zweigstellen, in der Hälfte haben wir Security. Das Gewaltthema ist aber noch gut überschaubar, sodass wir vorerst keine Sicherheitsschleusen einführen.

„Krone“: Was bringt die neue Regierung für die Arbeitsvermittler?
Gerhard Straßer: Die Arbeitslosigkeit wird steigen, das AMS ist daher noch wichtiger. Dafür brauchen wir Personal und Budget. Momentan hat ein AMS-Mitarbeiter im Monat eine halbe Stunde Zeit für einen Arbeitssuchenden. Ich bin zuversichtlich, dass die neue Regierung erkennt, dass alle Seiten vom AMS profitieren.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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