737-Max-Debakel
„Verstörende“ E-Mails bringen Boeing unter Druck
Dem kriselnden US-Flugzeugbauer Boeing mit seinem Unglücksflieger 737 Max könnten neue, brisante E-Mails weiteren Ärger einbringen. Der Konzern habe gegenüber der Luftfahrtaufsicht FAA interne Nachrichten offengelegt, die ein „sehr verstörendes Bild“ zeichneten. In den Aufzeichnungen hätten einige Boeing-Mitarbeiter Bedenken geäußert, dass der Hersteller die Sicherheit vernachlässige, während andere darauf drängten, die Produktionspläne einzuhalten.
Was konkret in den Nachrichten steht, blieb zunächst unklar, teilte der Untersuchungsausschuss des US-Kongresses mit. Es hieß lediglich, der Ausschuss werde diese und andere von Boeing bei der laufenden Ermittlung bereitgestellte Unterlagen weiter prüfen. Boeing hingegen gab an, die E-Mails der FAA „pro-aktiv“, als „Teil unserer Verpflichtung zu Transparenz", vorgelegt zu haben. „Das Unternehmen, das wir sind und sein müssen", würde in „Ton und Inhalt“ einiger Nachrichten nicht reflektiert.
Bei den neuen Nachrichten soll es jedoch auch um Nachrichten des früheren technischen Chefpiloten Mark Forkner gehen, so das „Wall Street Journal“. Forkner stand bereits im Oktober im Zentrum einer E-Mail-Affäre, die das Verhältnis zwischen FAA und Boeing stark belastete. Er hatte im November 2016, Monate vor der Zulassung der 737 Max, nach einem Test im Flugsimulator starke Sicherheitsbedenken geäußert.
Der Vorstandschef des US-Luftfahrtriesen, Dennis Muilenburg, war im Zuge der Krise um den Flugzeugtyp 737 Max erst kurz vor Weihnachten zurückgetreten.
Sicherheit vernachlässigt?
Seit zwei Abstürzen seines bis dahin bestverkauften Flugzeugmodells steht der weltgrößte Hersteller von Luft- und Raumfahrttechnik erheblich in der Kritik. Der Airbus-Rivale wird verdächtigt, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Dies wurde von Boeing zurückgewiesen, das Unternehmen hat jedoch Pannen und Fehler eingeräumt.
Video: Boeing stoppt Produktion
Bei den Unglücken starben 2018 und im März 2019 in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen.
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