
Nach den tödlichen Schüssen auf eine entlaufene Kuh in Tirol hat sich am Donnerstagnachmittag das EKO Cobra bezüglich des viel diskutierten Einsatzes zu Wort gemeldet. Für die Beamten hätte der Schutz der Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt vor Ort aufgehalten hatten, sowie die Sicherung des Schienen- und Straßenverkehrs „oberste Priorität“ gehabt. Aus diesem Grund habe man sich in Absprache mit dem Besitzer des Rindes auf den Abschuss verständigt.
Der Vorfall hatte sich am späten Mittwochvormittag gegen 11.15 Uhr in Matrei am Brenner abgespielt. Das Tier war zur Schlachtung vorgesehen, riss sich jedoch beim Verladen los, überrannte einen Mitarbeiter, der dabei verletzt wurde, und floh.
Auch mehrere Versuche, das Rind einzufangen, misslangen, das Tier reagierte aggressiv und verirrte sich wenig später auf die Gleise der Brenner Bahnlinie, die daraufhin gesperrt werden musste. Im Zuge des Polizeieinsatzes stießen auch die Beamten der Cobra hinzu, die sich zu Ausbildungszwecken mit einem Hubschrauber im nahe gelegenen Wipptal befanden.
„Man ging davon aus, dass das Rind nicht einzufangen war“
„Beim Eintreffen der Beamten hatte sich eine größere Menschenmenge versammelt. Deren Schutz sowie die Sicherung des Schienen- und Straßenverkehrs hatte für die Beamten oberste Priorität. Aufgrund des Tierverhaltens ging man davon aus, dass das Rind nicht einzufangen war“, so Kurt Plösch vom EKO Cobra in einer Aussendung.
Als das Rind schließlich die Gleise verließ und auf eine Wiese ging, nahm es ein Cobra-Beamter ins Visier. Dies sei „im Einvernehmen mit dem Besitzer“ geschehen, hieß es. „Der Beamte gab fünf Schüsse aus der Ferndistanz auf den hinteren Schädel- bzw. Nackenbereich und zwei Schüsse aus der Nahdistanz auf die Stirn ab, wodurch das Tier verendete.“
„Seit wann müssen wir solche Wildwest-Methoden anwenden?“
Der Vorfall, der auch auf Video aufgezeichnet worden war, führte in der Folge zu großer Entrüstung bei Tierfreunden - und auch Tierschützer sollten in der Folge lautstark Kritik an der Erschießung der Kuh üben. So wurde etwa seitens der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ die Frage laut, weshalb das Tier nicht betäubt worden sei. „Seit wann müssen wir in Österreich solche Wildwest-Methoden anwenden?“, fragte „Vier Pfoten“-Mitglied Martina Pluda.
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