Home Invasion:

War Überfall auf Rentnerin in Andrichsfurt Zufall?

Oberösterreich
04.11.2019 07:00

Der Überfall auf eine Innviertlerin (70) in Andrichsfurt ist leider keine Einzeltat. Immer wieder werden „Home Invasions“ angezeigt. Bei einigen Überfällen im eigenen Haus ist klar, dass die Täter wussten, dass etwas zu holen ist. Bei anderen schaut es - wie in Andrichsfurt - eher nach zufälliger Auswahl der Opfer aus.

Rund 3000 Euro Beute haben die beiden Räuber, die ihr Opfer im WC eingesperrt hatten, in Andrichsfurt gemacht. Warum das bewaffnete Duo, das seinem Opfer eine Pistole an den Kopf hielt, gerade hier zugeschlagen hat, ist noch unklar. Aber die Tat dürfte zufällig passiert sein.

Prambachkirchen
Im März des Vorjahres sah es bei einem Überfall auf einen betagten Bauern in einem von außen eher arm aussehenden Bauernhof in Prambachkirchen auch nach einer willkürlichen Tat aus. Doch bei Franz R. (84) war bekannt, dass er Grund verkauft und damit Geld hatte - drei Wochen später kamen die nächsten Täter, wie er im Interview erzählt.

Ried im Innkreis
Ungeklärt ist auch noch eine Home Invasion in Ried, wo im Jahr 2013 ein Unternehmer-Ehepaar (73 und 64) in seiner Villa überfallen und Wertgegenstände um 770.000 Euro geraubt wurden. Zwei Verdächtige wurden freigesprochen, weil die Opfer sie nicht zweifelsfrei erkannt haben - der Prozess wurde aber neu aufgenommen, geht 2020 weiter.

St. Ulrich bei Steyr
Heuer verhinderte Anfang August die Polizei in St. Ulrich bei Steyr eine Home Invasion bei einem ehemaligen Fahrzeugbauer-Manager und dessen Gattin. Die Täter - zwei Österreicher, ein Afghane, ein Libanese und ein Syrer - wurden verraten und auf die Bande wartete statt fetter Beute die Cobra.

Wels
Langjährige Haftstrafen fassten fünf Räuber aus, die im Juni 2018 in Wels ein Ehepaar samt Baby überfallen und 210.000 Euro Beute - darunter Krypto-Geld, das das Opfer überweisen musste - erbeutet hatten.

Wels
Im Jänner 2017 holten drei Räuber eine 70-Jährige in Wels aus dem Bett, bedrohten sie mit einer Pistole, fesselten sie und erbeutete Hunderttausende Euro. Tippgeber war hier ein ehemaliger Mitarbeiter des Opfers, beziehungsweise ihres Sohnes. Auch diese Täter wurden verurteilt.

Leonding
Eine 78-Jährige in Leonding war 2016 zum Ziel von drei Räubern geworden, weil ein Mazedonier bei ihr „gartelte“ und glaubte, dass die Seniorin mindestens 300.000 Euro daheim hätte. Beim Überfall erwischten die brutalen Räuber nur 3200 Euro und etwas Schmuck.

„Polizei hat schon Verdächtigen“
2017 wurde Franz R. (84), vulgo „Fuchsn-Franz“, in Prambachkirchenüberfallen. Drei Wochen später kamen die nächsten Gauner.

„Krone“: Ist der Überfall auf Sie schon geklärt?
Franz R.: Nein. Die Polizei sagt aber, dass sie jemanden im Visier hat, aber es schwer ist, ihm die Tat zu beweisen. Mir wär’s recht, wenn die Burschen erwischt würden.

„Krone“: Wie haben Sie die Tat verkraftet?
Franz R.: Ab und zu kommt’s mir schon noch unter. Aber es ist halt passiert. Mir hätten sie auch jemanden mitgebracht, der mich betreuen soll, wegen des Schocks. Aber das brauch ich nicht. Drei Wochen später kamen zu Mittag die nächsten Gauner, Einbrecher. Ich war nur eine halbe Stunde nicht daheim. Die haben fast mehr erwischt als die Räuber.

„Krone“: Glauben Sie, es waren dieselben Täter?
Franz R.: Das waren andere. Aber die hatten auch einen Hinweis, weil viele im Ort glauben, dass ich viel Geld hab’ und es leicht ist, bei mir einzubrechen.

„Krone“: Die Täter haben ein Sparbuch mitgenommen.
Franz R.: Und auch Bargeld. Aber viel hatte ich nicht daheim.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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