Mobil vs. integriert

Navi-Konzepte im Vergleich – volle Qualität kostet

Motor
07.06.2010 22:03
Der ÖAMTC hat bei seinem jüngsten Navigationsgerätetest quasi Äpfel mit Birnen verglichen, nämlich unterschiedliche Navikonzepte. Bewertet wurden die Vor- und Nachteile von vier integrierten und einem mobilen Gerät sowie drei Smartphones. Perfekte Navigation ist teuer, aber auch mit schmaler Brieftasche kommt man ans Ziel – und nicht alle integrierten Systeme sind ihr Geld wert.
(Bild: kmm)

"Der Test zeigt, dass sich bei Navigationsgeräten die Premium-Systeme deutlich von der Konkurrenz absetzen. Allerdings hat Top-Qualität auch einen Spitzenpreis. Die beiden integrierten Fünf-Sterne-Geräte von BMW bzw. Mercedes gibt es nicht unter 3.000 Euro", erklärt ÖAMTC-Techniker Robert Czarnecki. Wesentlich günstiger - dafür mit dem einen oder anderen Wermutstropfen - landen im Mittelfeld aus der Kategorie Smart-Phones das Apple iPhone mit den beiden Software-Lösungen von TomTom und Navigon sowie das einzige mobile Navi im Test, das Garmin Nüvi 1690. Enttäuschend sind die zwei weiteren integrierten Navis und das dritte Smartphone.

Integrierte Navis - Top-Qualität zum Spitzenpreis
Bei den integrierten Navis wurden die Geräte in vier Fahrzeugen unter die Lupe genommen. Die beiden Premium-Geräte (BMW 5er neu und Mercedes E-Klasse) überzeugen mit hoher Routenführungs- und Routendarstellungsqualität, hervorragendem Klang und zahlreichen Zusatzfunktionen. "Besonders benutzerfreundlich ist das Headup-Display beim BMW-Navi. Alle relevanten Infos werden auf die Windschutzscheibe projiziert. Das reduziert die Ablenkung auf ein Minimum", erklärt der ÖAMTC-Techniker. Empfehlenswert sind die Premium-Geräte aufgrund des Anschaffungspreises nur für Vielfahrer und Geschäftsleute.

Weniger überzeugend sind die beiden weiteren integrierten Pkw-Navis. Beim TomTom-Navi, das in einigen Renault-Modellen erhältlich ist, lässt die Navigationsleistung durch die im Testfahrzeug vorgefundene veraltete Software zu wünschen übrig. Es ist aber das günstigste Gerät in dieser Klasse. Bei Mitsubishi ist das MMC-HDD-Navigationssystem bei einigen Modellen serienmäßig. Das System überzeugt aber weder durch gute Routenführung oder Sprachanweisungen noch durch die Routendarstellung.

Smartphones - gute Qualität zum fairen Preis
Bei den Smartphones, die Telefon, Organizer und Navigationssystem in einem Gerät vereinen, wurden das Apple iPhone mit zwei unterschiedlichen Software-Paketen (TomTom und Navigon) sowie das Motorola Milestone (A1 Wisepilot) geprüft. Die beiden Software-Lösungen von TomTom und Navigon für das Apple iPhone überzeugten die Tester in vielerlei Hinsicht - bei der Bedienung, beim Navigieren und beim Anschaffungspreis.

Durch die lokale Installation verursachen sie keine weiteren Kosten nach Erwerb der Software, außer es werden im Ausland Dienste in Anspruch genommen, die nicht durch den Mobilfunktarif gedeckt sind. Allerdings funktioniert die Navigation nur mit der richtigen Halterung. Die beiden Geräte wurden im TomTom Car-Kit untersucht. Diese spezielle Halterung hat einen zusätzlichen GPS-Empfänger eingebaut. Ohne Empfangsunterstützung hat das iPhone durch den schlechten Satellitenkontakt nur ein schlechtes oder gar kein GPS-Signal. Ein Navigieren im Fußgänger- bzw. Pkw-Modus ist dann unmöglich.

Beim Motorola Milestone mit A1 Wisepilot sind der Erwerb des Kartenmaterials und der zugehörigen Karten-Updates kostenlos. Diverse Zusatzpakete sichern ab, dass es bei grenzüberschreitender Navigation nicht zu unerwarteten Roamingkosten kommt. Allerdings muss der Nutzer Abstriche bei der Navigationsleistung hinnehmen. Für den Transfer relevanter Navigationsdaten (Karte, Material) fallen - je nach Tarifwahl - tägliche oder monatliche Kosten an.

Garmin Nüvi als mobiler Vertreter
Bei den mobilen Navigationssystemen wurde stellvertretend für die Kategorie nur das Garmin Nüvi 1690 getestet. "Bei diesem Gerät gibt es hinsichtlich der Navigationsleistung nichts auszusetzen. Es verfügt über gängige Funktionen wie Überkopfwegweiser, Fahrspur- und Kreuzungsassistent und kann mit einer SIM-Karte auf bestimmte Internetservices zugreifen", erklärt Czarnecki. Der Garmin-Onlineservice, der in Europa noch nicht flächendeckend verfügbar ist, verursacht keine weiteren Roaminggebühren. Alle Funktionen können bedenkenlos außerhalb Österreichs genutzt werden. Ein Schwachpunkt beim Garmin Nüvi 1690 ist die deutsche Ansage. "Das Deutsch ist etwas holprig. Im aktiven Gebrauch kann das natürlich auch verwirren."

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